Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Digitale Werkzeuge sollen für mehr Umsatz sorgen

Viessmann pusht Heizung mit Brennstoffzelle

Viessmann will die Chancen der Digitalisierung für Fachpartner und Kunden nutzen. © Viessmann

Viessmann hat auf der ISH digitale Services für Fachbetriebe in den Mittelpunkt seiner Präsentationen gestellt. Auf großes mediales Interesse stieß aber die Strategie im Segment Brennstoffzellen. Vaillant hatte auf der ISH überraschend angekündigt, in absehbarer Zeit keine Brennstoffzellen-Heizung auf den Markt bringen zu wollen.

Bei den Brennstoffzellen-Heizungen kündigte Viessmann auf der ISH nicht nur die breite Vermarktung seines derzeitigen PEM-Produkts, sondern auch eine neue Version auf Basis von SOFC an. Deren Markteinführung soll bereits im Herbst 2018 erfolgen.

PEM werde aber langfristig weiter angeboten, sagte CEO Joachim Janssen. Der Schwerpunkt von SOFC-Geräten soll auf Gebäuden liegen, die auch eine Ladesäule für Elektroautos haben. Für diesen Fall gibt es die SOFC-Produktlinie mit einer elektrischen Leistung von 1,5 kW. Man sei sicher, dass die Produkte auch aufgrund der derzeitigen Anschubfinanzierung in den Markt kommen werden.

Für das Brennstoffzellen-Heizgerät Vitovalor 300-P gibt es von der KfW einen Zuschuss von 9.300 Euro. Eine Kombination mit der Stromförderung aus dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG) ist möglich. "Betreiber können sich eine pauschalierte Zahlung für den KWK-Strom in Höhe von 1.800 Euro auszahlen lassen. Zusammen mit der KfW-Förderung sind das dann 11.100 Euro", rechnet Viessmann vor. Damit sei die Investition vergleichbar mit den Anschaffungskosten einer Wärmepumpe.

Um die Markteinführung zu erleichtern, wurde die Bauhöhe der Brennstoffzellen-Heizung reduziert und die Leistungsgröße des Spitzenlastkessels erhöht. Das soll zusätzliche Einsatzfelder erschließen. Derzeit liegt die Zahl der jährlich installierten Geräte noch im dreistelligen Bereich, kurzfristig sollen es aber vierstellige Werte sein.

Die Energiewende sei ohne Digitalisierung nicht zu machen, betonte Joachim Janssen. Er ist seit Anfang 2016 CEO bei Viessmann und war dort vorher für die Entwicklung der Digitalstratregien zuständig. Viessmann beteiligt sich unter anderem mit einem Risikokapitalfonds an Start-ups und hat mit BMW das Jointventure Digital Energy Solutions, das kleine und mittelständische Unternehmen dabei unterstützt, ihren Energieverbrauch zu analysieren.

Maximilian Viessmann, der die Digitalstrategien im Unternehmen derzeit verantwortet, betonte dass der Fokus auf einem möglichst optimalen Wohnklima liege, da seien die Möglichkeiten der Interaktion sowohl mit Handwerkern als auch mit den Nutzern noch nicht ausgenutzt. Es gebe deutlich ausgefeiltere Methoden als bei der Erstinstallation nur die Heizkurve einzustellen. Auch in der Unterstützung der Vertriebspartner soll es mehr Tools geben, begonnen mit Info-Paketen über Unterstützung bei der Angebotserstellung bis zum Service nach Inbetriebnahme. Für den Service gibt es eine Zentrale, von der aus sich viele Anlagen überwachen lassen. Parallel zur Stärkung des Fachpartner-Vertriebs erfolgt auch der Vertrieb über Online-Plattformen wie Thermondo. Insgesamt setzt er einen stärkeren Fokus darauf, nicht nur Produkte, sondern dazugehörige Services zu entwickeln, auch um branchenexterner Konkurrenz wie Googles Nest Paroli bieten zu können.

Angesichts dieses Schwerpunkts und der Dominanz der Debatte zum Thema Brennstoffzelle gingen die neuen Produkte fast unter. So hat Viessmann sich unter anderem dem Thema Lärmminderung bei Wärmepumpen zugewendet und eine nach eigenen Angaben besonders leise Außeneinheit für eine Luftwärmepumpe entwickelt. Gezeigt wurde auch das dezentrale Wohnungs-und Lüftungsgerät Vitovent 100-D. pgl

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