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Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Bagatellgrenze für Mikro-KWK-Anlagen gefordert

Verbände warnen: EEG-Reform bremst KWK-Markt

Die Eigenverbrauchsregelungen für KWK-Anlagen könnten den Markt ausbremsen, mahnt ein Verbändebündnis.

Ein Verbändebündnis hat gefordert, die Pläne zu überdenken, eigenverbrauchten KWK-Strom künftig mit EEG-Umlage zu belasten. Die Verbände wollen den Anstieg der EEG-Umlage bremsen, ohne die Wirtschaftlichkeit von KWK zu gefährden. Dazu fordern sie Bestandsschutz für Bestandsanlagen. "Neuanlagen sollten nur in der Höhe des Anstiegs der EEG-Umlage über die in 2013 aktuellen 5,28 c/kWh hinaus belastet werden, um die Wirtschaftlichkeit dieser Anlagen im Vergleich zu heute nicht zu verschlechtern", so das Bündnis weiter.

Die zweite Forderung ist die nach einer Bagatellgrenze, die bei einer elektrischen Leistung von 250 kW und einer jährlichen Stromerzeugung von 1.250 MWh liegen soll. Laut dem von der Bundesregierung am Mittwoch in Meseberg beschlossenen Eckpunktepapier zur EEG-Reform sollen bei einer Eigenstromerzeugung in Neuanlagen 90 Prozent der Umlage gezahlt werden. Für Anlagen mit einer installierten Leistung von höchstens 10 kW sollen für eine jährliche Stromerzeugung von bis zu 10 MWh keine EEG-Umlage zu zahlen sein.

Diese Freistellung ist für B.KWK-Präsident Berthold Müller-Urlaub jedoch Augenwischerei: "Moderne KWK-Anlagen kleiner Leistungsklassen haben schon nach wenigen Wochen mehr als 10 MWh produziert und werden dann sehr schnell belastet, was sie unrentabel macht."

Die derzeit angedachte Bagatellgrenze, die sich an PV-Anlagen auf dem Einfamilienhaus orientiere, würde selbst von KWK-Kleinstanlagen überschritten, so das Bündnis. Sie wollen außerdem erreichen, dass die Bagatellgrenze eine Freigrenze wird. Es sollen auch bei größeren Anlagen nur die Kilowattstunden belastet werden, die über der Grenze liegen. "Andernfalls entstünden technisch und energetisch unsinnige Konstruktionen, um unterhalb der Grenze zu bleiben", warnen sie.

Eine weitere Forderung ist die nach Übergangsfristen, die sich auf den Genehmigungsantrag oder die Bauanzeige beziehen und nicht auf die Inbetriebnahme. Das soll Planungssicherheit bieten. Außerdem geht es dem Bündnis darum, Quartierslösungen besserzustellen, sei es in der Wohnungswirtschaft oder im industriellen Bereich. Der in Gebäuden und Quartieren in hocheffizienten KWK-Anlagen erzeugte und innerhalb der Kundenanlage selbst oder von Mietern/Nutzern verbrauchte Strom solle dem Eigenverbrauch gleichgestellt werden, fordern sie. pgl

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