Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Thüga verstärkt Vertrieb von Mini-KWK

Techem bedient virtuelle Kraftwerke von Vattenfall

Techem und Vattenfall wollen bei virtuellen Kraftwerken kooperieren. Das bringt Vattenfall in der Fläche voran.

Der Dienstleister Techem hatte im Juni 2012 angekündigt, künftig stärker auch im Bereich Contracting für Immobilienunternehmen aktiv zu werden. In einer Kooperation mit Vattenfall bietet das Unternehmen nun BHKW an, die in das virtuelle Kraftwerk von Vattenfall eingebunden sind. Das meldete die Immobilienzeitung.

Die beiden Unternehmen sehen laut dem Bericht ein Potenzial von etwa 10.000 Wohn- und Gewerbeimmobilien in Deutschland. Techem plant, errichtet und betreibt die Anlagen für die Immobilienunternehmen. Es sei dabei wichtig, dass die Umstellung auf Contracting für den Mieter kostenneutral sei, sagte Techem-Chef Hans-Lothar Schäfer.

Damit reagieren die Unternehmen auch auf die Novelle des Mietrechts. Ein erster Entwurf wurde vom Bundestag vor kurzem verabschiedet. Tritt die Reform wie geplant in Kraft, können Wärmelieferungskosten künftig auf die Mieter in vollem Umfang umgelegt werden, wenn diesen durch die Umstellung keine höheren Heizkosten entstehen und die Wärmelieferung mit verbesserter Effizienz erfolgt.

Bereits seit zwei Jahren ist in Berlin ein virtuelles Kraftwerk in Kooperation von Vattenfall, Stiebel Eltron, Senertec und der SES Energiesysteme am Netz. Die Besonderheit dieses Verbunds: Er umfasst nicht nur KWK-Anlagen, sondern auch Wärmepumpen. Bis Ende 2013 soll eine Gesamtkapazität von 200 Megawatt zusammengeschaltet und von einer Zentrale in Berlin aus gesteuert werden können. Das entspricht der Leistung eines mittelgroßen klassischen Gaskraftwerks.

An virtuellen Kraftwerken arbeiten auch andere Netzanbieter und Dienstleister. Ein Vorreiter in Sachen Koppelung von Mini-BHKW ist Lichtblick mit dem Schwarmstromkonzept. Das Unternehmen hat sich allerdings vor kurzem vom Modell des Contracting verabschiedet und bietet die gemeinsam mit VW entwickelten Anlagen nur noch zum Kauf an.

Der Energieriese RWE hatte mit Siemens seit 2010 einen Demonstrator für ein virtuelles Kraftwerk entwickelt. Nach Angaben von RWE wird der Strom aus Anlagen dieses virtuellen Kraftwerks seit Februar 2012 an der Energiebörse EEX in Leipzig vermarktet.

Ein virtuelles Kraftwerk will auch die Deutsche Telekom aufbauen. Angeboten wird in deren Paket ein Mini-BHKW, dessen elektrische Leistung zwischen 1,5 und 2,5 kW moduliert und bis zu 5 kW thermische Leistung bringt. Der Hersteller spricht davon, dass der Motor eine Lebensdauer von 60.000 Betriebsstunden erreicht und nach 30.000 Stunden eine Überholung des Motors notwendig ist. Das Gerät arbeitet mit Gas, es soll aber auch eine Variante für Heizöl geben.

In den Vertrieb von Mini-KWK von Vaillant, Senertec, Viessmann und EC Power steigt auch die Thüga ein, ein Verbund kommunaler Wasser- und Energieversorger. Allerdings sind dort bislang keine Pläne zur Koppelung der Anlagen bekannt. von Pia Grund-Ludwig

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