Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Förderung des Landes Baden-Württemberg angelaufen

Projekt zeigt Potentiale von Mini-KWK im Grid

Eine Demonstration soll zeigen, wie sich auch kleine und kleinste KWK-Anlagen gut in ein Grid einbinden lassen.

Das Land Baden-Württemberg fördert ein Demonstrationsprojekt, mit dem die Wirtschaftlichkeit und das Smart-Grid-Potential von virtuellen Kraftwerken mit vernetzen Mikro- und Mini-Blockheizkraftwerken (BHKW) nachgewiesen werden soll. Projektpartner des zweijährigen Projekts "mikroVKK - mikro virtuelle Kombikraftwerke" sind die Startups GridSystronic Energy und Schäffler Sinnogy sowie die Hochschule Offenburg. Über zehn Stadtwerke haben bereits ihr Interesse bekundet, als Praxispartner mitzuwirken.

Mikro- und Mini-Blockheizkraftwerke erzeugen gleichzeitig Wärme und Strom und werden vielfach in der Wohnungswirtschaft und in kleinen und mittleren Unternehmen eingesetzt. Sie bieten ein großes Flexibilitätspotential für intelligente Stromnetze (Smart Grids), das aber bisher nicht erschlossen werden konnte, weil die Kosten für den Anschluss an ein virtuelles Kraftwerk mit externer Steuerung bisher zu hoch waren.

Das Start-Up GridSystronic Energy hat hierfür nun eine zum Patent angemeldete neue Lösung entwickelt, mit der erstmalig auch kleine Anlagen kostengünstig in ein virtuelles Kraftwerk eingebunden werden können. Damit wird es möglich, die Stromerzeugung der BHKW so zu steuern, dass möglichst viel des erzeugten Stroms im Objekt selbst verbraucht wird, zum Beispiel für Mieterstrom, oder dass die Netzeinspeisung in kritischen Zeiten reduziert wird. Auch können mehrere BHKWs im Verbund so gesteuert werden, dass möglichst hohe Preise an der Strombörse erzielt werden.

Möglich wird die Steuerung durch eine neu entwickelte, besonders günstige Anschlussbox, mit der hersteller- und geräteunabhängig nicht nur BHKWs, sondern auch Wärmepumpen, PV-Anlagen, Windkraftanlagen, Batteriespeichersysteme und Lasten zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten in ein virtuelles Kraftwerk eingebunden werden können. Die Steuerung der Anlagen erfolgt dann über einen zentralen GridSystronic-Server, der selbstlernend die optimalen Betriebsführungsstrategien entwickelt und umsetzt. Die Kommunikation zwischen der Anschlussbox und dem zentralen GridSystronic-Server erfolgt über eine einzigartige Sicherheitsarchitektur, die eine höhere Sicherheit verspricht, als das aktuelle Smart-Meter-Schutzprofil des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI).

Im Rahmen des Projekts "mikroVKK" sollen nun die wirtschaftlichen Vorteile und das Smart-Grids-Potential der neuen Lösung unter verschiedenen Rahmenbedingungen nachgewiesen werden. Dafür werden die BHKWs von bis zu elf Stadtwerken von GridSystronic Energy mit Anschlussboxen ausgestattet und an einen Virtuellen-Kraftwerks-Mandanten angeschlossen. Schäffler Sinnogy entwickelt dann mit den Praxispartnern profitable Geschäfts- und Betreibermodelle, zum Beispiel für Lieferanten, Contractoren und Netzbetreiber, sowie die entsprechenden Regelstrategien (z.B. Optimierung Mieterstrom, Lastmanagement, Netzeinspeisung). Diese werden dann in einem einjährigen Demonstrationsbetrieb erprobt und von der Hochschule Offenburg evaluiert. Die Ergebnisse der rund elf Projekte können dann auf andere Stadtwerke übertragen werden.

Weiterhin haben die Praxispartner bereits ihr Interesse bekundet, weitere Anlagen wie Batteriespeichersysteme, Fotovoltaikanlagen, Wärmepumpen sowie Lasten in die virtuellen Kraftwerke zu integrieren. Hierfür ist das Projekt mit dem solbat-Anwendernetzwerk für Energiespeicher vernetzt, in dem auch andere Energiedienstleister und Technologielieferanten kooperieren. Quelle: Sinnogy / pgl

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