Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Kaltes Trinkwasser soll nie wärmer als 25 Grad werden

Gedämmte Rohre helfen gegen Legionellen

Nach der Heizperiode ist Zeit, Rohre zu dämmen und die Heizung fit zu machen für die Trinkwasserbereitung im Sommer.

Nach der wichtigsten Heizperiode im Jahr, den Wintermonaten, beginnt die Saison für die Übergangsheiz-Zeit, die Zeit der Nachrüstung mit entsprechender Dämmung.

Wenn die Heizrechnung für die Wintersaison ins Haus kommt, wird vielen bewusst, dass noch Potenzial für Energieeinsparung im Haus schlummert. Dies gilt auch bei den Solaranlagen, deren warme Wassertemperatur ohne Verluste dorthin transportiert werden soll, wo sie in der Heizung oder Warmwasserversorgung gebraucht wird. Dies gelingt nur mit richtig gedämmten Rohrleitungen.

Die wichtigste gesetzliche Grundlage für das Energiesparen im Ein- oder Mehrfamilienhaus ist die Energieeinsparverordnung (EnEV), die in ihrer novellierten Version im Mai 2014 in Kraft tritt. Sie ersetzt die bisherige und bereits zweimal überarbeitete Energieeinsparverordnung aus dem Jahr 2002.

Nicht nur die Gebäudehülle, sondern auch die Heizung und die Dämmung von Rohrleitungen werden in der EnEV festgelegt. Wie die Energieeinsparverordnung für die Dämmung von Rohrleitungen (Heizung, Warmwasser und Kälteverteil- bzw. Kaltwasserleitung) richtig angewendet werden soll, ist in der EnEV- Anwendungstabelle Rohrdämmung der Fachgruppe Dämmstoffe des Fachverbandes Schaumkunststoffe und Polyurethane e.V. erklärt.

Vielen Hausbesitzern, Installateuren, Planern und Gutachtern sind die richtigen Dämmstoffdicken nicht bekannt. Dabei geht es nicht nur um das Energiesparen im Haus, sondern auch um die Gefahr der Bildung von Legionellen-Bakterien, was durch aktuelle Studien und Untersuchungen nochmals belegt wurde. Das Einatmen dieser Bakterien kann zu Pontiac-Fieber oder einer gefährlichen Lungenentzündung führen und tödlich enden. Auch die Legionellen-Bildung im Trinkwasser stellt eine Gefahr dar.

Anders als bei Warmwasserrohren bringt das Dämmen von Trinkwasserleitungen zwar keine Energieersparnis. Dennoch ist es gesetzlich vorgeschrieben – aus gesundheitlichen Gründen: Kaltes Trinkwasser soll nie wärmer als 25 Grad werden. Denn was viele nicht wissen: In Trinkwasserleitungen verbreiten sich Legionellen besonders gut, wenn das Wasser länger steht und zwischen 25 und 45 Grad Celsius warm ist.

Ein günstiges Sparpotenzial wird oft übersehen: Das Dämmen frei zugänglicher, dürftig oder gar nicht gedämmter Heizungs- und Warmwasserleitungen in ungeheizten Kellern. Bis zu 10 Prozent Heizenergie lassen sich hier einsparen, wenn man neben Leitungen auch Armaturen, Pumpen und Behälter dämmt. Meist rechnet sich die Investition schon nach einem Winter. Zudem werden mit der richtigen Dämmung die drohenden Bußgelder vermieden. Denn jeweils bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger kontrollieren Armaturen im Neubau sowie die Umsetzung der Nachrüstverpflichtungen im Altbau.

Die Maßnahmen zum Schutz vor Legionellen und Korrosion stehen in der Trinkwasserverordnung und werden durch weitere Normen wie die im Mai 2012 verbesserte DIN 1988-200 flankiert. Dämmstoffe nach den Bestimmungen der Energieeinsparverordnung, der Trinkwasserverordnung oder DIN 1988-200 schützen Warm- und Kaltwasserleitungen vor unzulässiger Abkühlung bzw. Erwärmung.

Bei der Wahl der Isolierung/Dämmung rät die Fachgruppe Dämmstoffe des Fachverbands Schaumkunststoffe und Polyurethan zu Schläuchen aus Weichschaum (PE oder Elastomer). Sie lassen sich optimal verarbeiten, weil sie sehr flexibel sind und sich jeder Form genau anpassen können. Zudem sollte der Dämmstoff Wasser abweisen und das Eindringen von Feuchtigkeit vermeiden. Denn ein feuchter Dämmstoff verliert einen Teil seiner Dämmwirkung. Quelle: FSK / pgl

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