Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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GIH befragt Mitglieder nach Präsenz bei Wärmeerzeugern

Energieberater mögen Wärmepumpen im Bestand

Wärmepumpen sind Energieberaters Darling. © Agenda 21

Der Energieberaterverband GIH hat in einer Mitgliederumfrage Daten und Fakten zu den Tätigkeitsfeldern und Prioritäten seiner Mitglieder erhoben. Eines der spannenden Ergebnisse ist, dass es bei den bevorzugten Wärmeerzeugern in Neubau und Sanierung ein klares Plus für Wärmepumpen gibt. Interessant auch: Ein enormer Anteil der Beratungen führt zu realen Sanierungsprojekten. 

PV und Wärmepumpe haben bei den befragten Energieberaterinnen und Energieberatern in Neubau und Sanierung klar die Nase vorn. Deutlich mehr als zwei Drittel gaben in der Befragung des GIH an, Wärmepumpen in Neubau und Sanierung bei Wärme- und Warmwasserbereitstellung zu bevorzugen, Mehrfachnennungen waren in diesem Punkt möglich. Das ist insbesondere deshalb interessant, weil sich Wärmepumpen in der Sanierung eigentlich immer noch schwer tun.

Deutlich über die Hälfte der Befragten votierte außerdem für PV in Neubau und Sanierung. Spannend auch der mit 57 Prozent der Befragten enorme Anteil derer, die Solarthermie im Neubau als bevorzugte Wärmequelle angeben. Knapp die Hälfte gab aber auch in der Sanierung fossilen Energieträgern den Vorzug.

Überdurchschnittliche Relevanz hat bei den befragten Energieberaterinnen und Energieberatern das Thema Lüftung. Bei der Frage nach der Relevanz lüftungstechnischer Maßnahmen vergaben 72 Prozent im Neubau Top-Priorität und immerhin ein Drittel in der Sanierung. Die Präferenz der Berater liegt dabei in der Sanierung auf dezentralen Systemen (65 Prozent) oder Fensterfalzlüftern (44 Prozent), im Neubau bei gebäudezentralen (61 Prozent) oder wohnungszentralen Lösungen (41 Prozent). Auch hier waren Mehrfachnennungen möglich.

Privatkunden sind die wichtigste Kundengruppe. Die meisten Aufträge erhalten sie über Empfehlungen, die Effizienz-Expertenliste die von der Dena geführt wird oder über andere Handwerker und Architekten. Über Banken oder Sparkassen, die die Kredite für Neubau oder Sanierung vergeben und eigentlich einen direkten Nutzen haben, kommen kaum Aufträge zu den Beratern.

Interessant ist auch die hohe Online-Affinität. Ein großer Teil der Mitglieder hat eine eigene Webseite. Wichtigstes Marketinginstrument ist aber mit großem Abstand die Effizienz-Expertenliste. Knapp 10 Prozent der Expertinnen und Experten, die in dieser Liste sind, sind außerdem Mitglieder des GIH. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gingen mehr als 57.000 KfW-Förderanträge im Bereich energieeffizientes Bauern und Sanieren auf GIH-Mitglieder, so die Aussage des Verbands

Energieberatung ist ein Berufsbild, das sich nach und nach durchsetzt. Immerhin 14 Prozent der Beraterinnen und Berater machen ausschließlich Energieberatung, bei einem Drittel macht es mehr als die Hälfte der Gesamttätigkeit aus. Die Umsätze mit reiner Energieberatung waren allerdings 2016 bescheiden, 44 Prozent setzten weniger als 10.000 mit Energieberatung um, nur 4 Prozent über 100.000 Euro. Ähnlich hoch sind die Umsätze mit Planung/Baubegleitung.

In der Befragung ging außerdem ein hoher Prozentsatz davon aus, dass die beratenen Maßnahmen "voraussichtlich tatsächlich umgesetzt" werden. 44 Prozent gaben an, dass sie damit zu 80 bis 100 Prozent ausgehen.

Zumindest für die GIH-Mitglieder widerlegt die Befragung auch die Meinung, dass Berater Einzelkämpfer sind. Fast drei Viertel der Befragten gaben an, im Netzwerk zu arbeiten, am häufigsten mit Handwerkern. Von Pia Grund-Ludwig

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