Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Orientierung am COP statt Jahresarbeitszahl war eine Ente

Bafa-Förderkriterium für Wärmepumpen bleibt gleich

Mit einer Pressemitteilung hatte das Bafa für Verwirrung gesorgt. Künftig werde der COP statt der Jahresarbeitszahl ausschlaggebend, titelte das Amt. Das wurde nun korrigiert. Auch 2012 ist die Jahresarbeitszahl ausschlaggebend.

Mit dem Versuch für Klarheit zu sorgen hat das Bafa potentielle Käufer von Wärmepumpen verunsichert. "Bei der Prüfung der Förderfähigkeit rückt künftig der COP-Wert ("Coefficient of Performance") in den Fokus. Damit ist anders als bisher nicht mehr die Jahresarbeitszahl (JAZ), mit der die Effizienz eines Wärmepumpenheizungssystem ermittelt wird, das entscheidende Kriterium", heißt es in einer Pressemitteilung des Amts von Anfang Dezember.

Das sei falsch, relevant sei nach wie vor die Jahresarbeitszahl, korrigiert sich das Bafa nun. Der COP wird ergänzt. Es müssen zusätzlich die folgenden Mindest-COP-Werte nachgewiesen werden: Luft/Wasser 3,1,  Sole/Wasser 4,3 und Wasser/Wasser 5,1. Das entspricht den Kriterien des Gütesiegels der EHPA-Datenbank. Faktisch sei das eine Verschärfung der Anforderung, so der Bundesverband Wärmepumpe. Eine Handvoll Geräte, die bislang gefördert wurden, fallen nun aus der Förderung.

Eine Orientierung am COP wäre ein kaum vermittelbares Umschwenken in der Förderpolitik gewesen. Sowohl die nationalen Wärmegesetze als auch das Wärmegesetz Baden-Württemberg als bislang einziges länderbezogenes Wärmegesetz beziehen sich bei ihren Vorschriften auf die Jahresarbeitszahl.

Der COP ist die Leistungszahl einer Wärmepumpe. Sie beschreibt den thermischen Wirkungsgrad von Wärmepumpen in einem bestimmen Betriebspunkt und ist das Verhältnis Wärmeleistung zu Antriebsenergie. Je höher die Leistungszahl, desto effizienter die Wärmepumpe, weil sie dann für die gleiche Wärmeleistung weniger Antriebsleistung benötigt. Die Leistungszahl ist abhängig von der Temperatur der Wärmequelle und der Heiztemperaturen der Wärmepumpe. Beim COP werden diese Randbedingungen mit angegeben, um eine Vergleichbarkeit zu sichern.

Bei der Jahresarbeitszahl wird der Quotient aus Wärmeabgabe und aufgenommener elektrischer Energie bei Betrieb über ein ganzes Jahr angegeben. Sie wird also nicht bei bestimmten Temperaturen erhoben, sondern der reale Verlauf über ein gesamtes Jahr gemessen.

Die Jahresarbeitszahl als Kriterium ist immer wieder umstritten, da sie von der Sorgfalt bei der Installation und den Gewohnheiten der Bewohner/innen abhängt. Sie lässt sich also bei Anlagen nur grob vorab definieren, gilt aber dennoch als Fördergrundlage. In der Praxis wird so gut wie nie geprüft, ob Anlagen die versprochenen Jahresarbeitszahlen erreichen. pgl

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