Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Verbesserte Konzepte für Lärmemissionen

Wärmepumpen optimieren Energieausbeute

Das Schall-Labor zeigt, wie sich Lärmemissionen reduzieren lassen. © Dimplex

Mit verbesserten Regelstrategien und optimierten Komponenten erhöhen die Hersteller von Wärmepumpen die Effizienz der Anlagen.

Die Erschließung weiterer Einsatzbereiche, die Erhöhung der Energieausbeute durch verbesserte Regeltechnik und Komponenten und die weitere Verringerung der Lärmemissionen bei Luft-Wärmepumpen sind die zentralen Trends, die sich bei den Produktvorstellungen auf den Frühjahrsmessen der Heizungsbranche abgezeichnet haben.

Hausbesitzer, die ihre bestehende Öl- oder Gas-Heizung ergänzen wollen, adressiert Remeha jetzt mit der Luft-Wärmepumpe HybridPlus HP 390-5. Die Anlage arbeitet wie andere mit Inverter-Technik. Das bedeutet, dass die Leistung des Kompressors sich dem Wärmebedarf anpasst. Die Regelung steuert die Kombianlage so, dass die Wärmepumpe immer dann in Betrieb ist, wenn sie Wärme preiswerter bereitstellen kann als der Heizkessel. Sie berücksichtigt dabei Informationen wie Strom- und Gaspreise, Nachtstromtarife oder den Strom aus einer PV-Anlage. Am besten kommt sie mit Vorlauftemperaturen zwischen 55 und 60 Grad und einem Jahresenergieverbrauch von bis zu 25.000 Kilowattstunden zurecht. Dann könne die Wärmpumpe bis zu 70 Prozent des Wärmebedarfs bereitstellen. Die Anlage ist ab Mai 2014 lieferbar.

Für Hausbesitzer, die eine komplett neue Heizung installieren und auf die Kombination aus Gasbrennwert und Wärmepumpe setzen bietet Remeha ebenfalls ein Hybridsystem an. Der Brennwertkessel dient hier als Ersatz für einen sonst notwendigen Elektroheizstab.

Den Sanierungsmarkt adressiert Viessmann mit seinem Kompaktgerät Vitocaldens 222-F aus Luft-Wasser-Wärmepumpe, Gasbrennwertkessel und Trinkwasserspeicher. Die Anlage kann bis zu 19 Kilowatt Heizleistung abdecken. Der Betreiber kann über den Energiemanager entscheiden, nach welchen Kriterien die Anlage gesteuert wird. Auch die Nutzung von PV-Strom ist möglich. Für die Kombi aus Gas-Brennwert und Adsorptionswärmepumpe mit Nutzung von Erdwärme aus Sonden oder Kollektoren bietet Viessmann die Vitosorp 200-F.

Auf Integration und optimale Energieausbeute setzt Stiebel Eltron bei dem Komplettsystem LWZ, mit dem Heizen und Warmwassererzeugung wie auch Lüftung mit Wärmerückgewinnung und Kühlung über ein Gerät abgewickelt werden. Die für den Neubau entwickelte Lösung LWZ 504 gibt es seit März 2014 mit Inverter. Diese Technologie, die die Kompressorleistung anpasst, war für ein Kompaktkombigerät bislang nicht verfügbar. Durch ein spezielles Einspritzverfahren stellt die Wärmepumpe außerdem dann besonders hohe Leistungen zur Verfügung, wenn die Außentemperaturen gering sind.

Auch bei Erdwärmepumpen mit Kollektor hat Stiebel-Eltron eine neue Lösung entwickelt: Bei der Direktverdampfer-Wärmepumpe WPD zirkuliert das Kältemittel im Kollektor selbst. Durch die Direktzirkulation sind weder Wärmetauscher noch Umwälzpumpe für Sole notwendig. Das kann die Effizienz erhöhen, weil die Wärmeverluste und der Energieverbrauch für Antriebe geringer sind.

Die optimale Energieausbeute bei einer Kombination von PV und Wärmepumpe hängt davon ab, ob die Wärmepumpe immer dann arbeitet, wenn Sonnenstrom da ist. Diese Informationen liefern Steuerungsanlagen. Sie verteilen den Strom aus der PV-Anlage optimal auf alle Abnehmer wie Waschmaschine, Spülmaschine oder Wärmepumpe und sorgen dafür, dass Verbraucher nach und nach bedient werden. Dabei beziehen sie auch Wetterdaten ein, um eine über den Tag verteilte Strategie zu entwickeln, die solare Potenziale nutzt. Stiebel Eltron setzt auf Informationen aus dem Sunny Home Manager, den Wechselrichterhersteller SMA anbietet. Viessmann hat zur Eigenverbrauchsoptimierung für die Wärmepumpe eine eigene Lösung. Der Vorteil: Sie funktioniert auch ohne Extra-Programm. IDM hat auf der IFH Intherm außerdem eine Lösung gezeigt, die bis hin zur Steuerung der Heizungen in einzelnen Räumen geht.

Mit einer Kombination aus Inverter-Technologie und Frequenzmodulation senkt Alpha Innotec den Energieverbrauch bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe LW 160H-A/V. Das Gerät vergleicht dazu die aktuell erzeugte Heiztemperatur mit der vom Regler gewünschten und bedient diese am optimalen Betriebspunkt. Bei -7 Grad bringt die Wärmepumpe nach Angaben des Herstellers eine Leistung von bis zu 13,9 kW. 

Bei Brötje ist die Luft-Wärmepumpe Sensotherm BLW B neu im Programm, die sich drinnen oder draußen aufstellen lässt. Bei Außenaufstellung wird durch das Einspritzen von Kältemittel in den Verdichter versucht, das energieintensive Abtauen möglichst zu vermeiden. Die Anlage kann sowohl monovalent als einziger Wärmeerzeuger als auch unter Einbindung anderer Heizanlagen betrieben werden.

Bei Luft-Wärmepumpen, die außen aufgestellt werden, sind Lärmemissionen immer ein Thema. Brötje wirbt damit, dass die Luftunterstützung computergesteuert berechnet und optimiert werde. Dimplex setzt bei seinen Anlagen einen Ventilator ein, der die besonders störenden tiefen Frequenzen herausfiltert. Die Optimierung reduziere auch die Antriebsenergie für die Ventilatoren und erhöhe den Wirkungsgrad, so das Unternehmen. Außerdem bietet Dimplex ein Online-Tool, das den Schalldruck und den optimalen Aufstellungsort ermittelt. Ochsner setzt bei einer Luft-Wärmepumpe GMLW 5 in der Leistungsklasse bis 6,8 kW Heizleistung auf stufenlose Drehzahlregelung und einen großformatigen Lüfter, der einen langsamen Lauf des Lüfterrads ermöglicht. von Pia Grund-Ludwig

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