Das Berliner Start-Up Pellets-Check will einen Online-Shop für Pellets aufbauen. Dazu will das Unternehmen mit einem Herstellernetzwerk zusammenarbeiten. Bislang werden Produkte von EKO Energy, Juwi Holzenergie und Hanse-Pellet an fünf Standorten vertrieben. Die Berliner sind nicht die ersten mit dieser Idee. Einige Shops gibt es bereits, die Stiftung Warentest hat sie unter die Lupe genommen.
Die Tester der Stiftung Warentest haben bei Pellets Preisunterschiede von über 270 Euro innerhalb einer Region bei Angeboten für die übliche Menge von sechs Tonnen Pellets gefunden. Die Preise lagen zwischen 1416 und 1688 Euro. Die Portale Heizpellets24 und Holzpellets.net waren bei den Pellets diejenigen, die bei den Testern einen guten Eindruck gemacht haben. Nur letztere bieten aber Pellets mit ENPlus-Zertifikat, bei Heizpellets24 gibt es dazu keine Angaben.
Im Handel sind zwei Zertifikate verbreitet. TÜV Rheinland und DIN vergeben das DINplus-Zertifikat, das Deutsche Pelletinstitut das ENplus-Zertifikat. Viele Anbieter produzieren nach beiden Zertifikaten. Die Zertifizierung von DINplus bezieht die gesamte Produktionskette bis zur Lieferung in den Qualitätsstandard ein. Dazu gehören etwa jährliche Produktionskontrollen des Herstellers und ein Beschwerdemanagement für Kunden. ENplus verspricht unter anderem, dass ausliefernde Fahrer darin geschult sind, Pellets materialschonend und ohne Verunreinigungen in den Lagerraum zu bringen.
In der Pellet-Branche kommen die Versuche, Online-Vertriebskanäle aufzubauen, nicht gut an. "Wir sehen das Thema Online-Handel für Pellets generell kritisch", sagt Martin Bentele vom Deutschen Industrieholz- und Pellet-Verband. Es sollte es in erster Linie nicht darum gehen, einen kurzfristigen Preisvorteil zu erzielen, sondern darum, ein Produkt der höchsten Qualitätsstufe zu kaufen, das von einem geschulten Händler geliefert wird. "Wir empfehlen den Betreibern von Pelletheizungen daher, bei einem regionalen ENplus-Händler einzukaufen und eine dauerhafte Kunden-Lieferantenbeziehung aufzubauen". Entsprechende Händler sind in einer Datenbank zu finden. Der Schnäppchenmentalität kann Bentele wenig abgewinnen. Pellethandel sei kein Geschäft, mit dem man reich werde. "Die Händler über Online-Portale auszuspielen und die geringe Marge weiter zu reduzieren, tut der Branchenentwicklung nicht gut", so Bentele. pgl