Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Förderung in Nordrhein-Westfalen für Heizungstausch

Heizungsmesse SHK mit Top-Trend Effizienz

Impulse zum Heizungstausch liefert die SHK in Essen. © K. Sponholz

Die Heizungs-Fachmesse SHK Essen zeigt Trends bei Heizungen zu Effizienz und Kombi-Lösungen.

560 Aussteller aus 18 Ländern, eine Ausstellungsfläche von 72.000 Quadratmetern, Marktneuheiten, Trends und neue Fachbereiche in elf Hallen: So präsentiert sich die SHK Essen, die Fachmesse rund um Sanitär, Heizung, Klima und erneuerbare Energien, in ihrem 50. Jubiläumsjahr. Sie gilt als wichtigste Fachmesse der Branche im Nordwesten Deutschlands und vernetzt Fachhandwerker, Händler, Fachplaner, Architekten sowie Betreiber mit der Industrie.

Wie sich die wichtigsten Trends zusammenfassen lassen? Moderner, komfortabler, digitaler, umweltfreundlicher, effizienter vielleicht? "Aus unserer Sicht hat da jeder Bereich seinen eigenen Trend", meint SHK-Projektleiterin Susann Selent. "Im Bereich Heizung stehen neue Technologien und vor allem Effizienz ganz oben, beim Klima dreht sich alles um die Frage, was passiert mit der Raumluft."

Zewotherm hat darauf jedenfalls eine Antwort gefunden - und präsentiert sie in Essen zum ersten Mal der Öffentlichkeit: den "Zewo SmartFan". Mit bis zu 92 Prozent Wärmerückgewinnung kann es nach Angaben des Herstellers bis zu 50 Prozent der Heizkosten einzusparen. "Dafür brauche ich keine Leitungen zu verlegen, sondern nur eine 162-Milimeter-Kernbohrung", erklärt Vertriebsleiter Martin Främcke. Und bei einer Mindestwandstärke von nur 270 mm gehöre es zu den kleinsten Wohnraumlüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung und sei daher ideal für Bauvorhaben mit begrenztem Platz oder bei Nachrüstungen.

Buderus setzt auf Brennstoffzelle

Buderus setzt auf die Zukunft und präsentiert zwei Innovationen, die in diesem Jahr auf den Markt kommen: Etwa die Brennstoffzellen-Energiezentrale "Logapower BZH192iT für Wärme und Strom. "Diese Technik startet in den nächsten Jahren ihren Siegeszug", ist Wolfgang Diebel, der Leiter des Produktmarketings, überzeugt. Die Vorteile für den Verbraucher: ein elektrischer Spitzenwirkungsgrad von bis zu 45 Prozent, dadurch eine höhere Unabhängigkeit durch die eigene Stromproduktion und Einsparmöglichkeiten von rund 1300 Euro für ein Einfamilienhaus pro Jahr.

Große Hoffnungen setzt Buderus zudem in eine Weiterentwicklung im Bereich der Gas-Brennwerttechnik: die neue Gas-Wärmepumpe "Logatherm WSW192i" für Wärmeverteilsysteme mit Heizkörper, die bis zu 70 Grad Celsius Vorlauftemperaturen ermöglicht. Im Vergleich zu einem Gas-Brennwertgerät biete sie bis zu 30 Prozent zusätzliche Energiekosten- und CO²-Einsparung, so der Hersteller. "Wir gehen damit einen weiteren Schritt in Richtung Energieeffizienz", so Diebel. Derzeit werde eine komplett neue Fertigungslinie für dieses Produkt gebaut. "Daran erkennt man, dass wir hier sehr hohes Potenzial sehen."

Speicherung von Strom ist Kunden wichtig

Planungssicherheit und Unabhängigkeit von schwankenden Strompreisen stehen bei Hauseigentümern ganz oben auf der Wunschliste, davon ist man auch bei Vaillant überzeugt. Neben der Speicherung von Wärme spielt dabei die Speicherung von selbst produziertem Strom eine wichtige Rolle. Deshalb präsentiert Vaillant in Essen die zweite Generation des Batteriespeichers "eloPACK", der flexibel in Systeme eingebunden werden kann. So lässt sich das Gerät beispielsweise mit elektrisch betriebenen Wärmeerzeugern und allen Stromerzeugungsanlagen wie Photovoltaik, Blockheiz-Kraftwerken, Brennstoffzellen-Heizgeräten sowie Wind- oder Wasserkraftanlagen kombinieren.

Der Batteriespeicher ist in zwei kWh-Schritten mit Kapazitäten von zwei bis zwölf Kilowattstunden erhältlich. Dabei kalkuliert Vaillant mit einer Lebenszeit von rund 20 Jahren. "Rund 10.000 Vollladezyklen lassen sich damit problemlos absolvieren", so der neue Geschäftsführer Tillmann von Schroeter. Weitere Innovationen, auf die Vaillant in Zukunft setzt: das System "aroTHERM", ein neuer Hydrauliktower für die Wärmepumpe mit integriertem Warmwasserspeicher und die Wohnraumlüftung "recoVAIR". Diese ist auch bei geringem Platzangebot möglich, weil neue Niedrigbau-Luftverteiler komplett in Decke oder Fußboden integriert werden können.

Doch es ist nicht immer nur neue Technik, auf die die Unternehmen in der Zukunft setzen. Manchmal ist es einfach die Kombination aus Innovation und Dienstleistung. Wie bei der Westfalen AG. Sie bietet eine Kombination aus Gasbrennwert und Solarthermie an, der Kunde erhält einen neuen Gasbrennwertkessel mit vier Solarthermie-Kollektoren und einem Speicher. "Das ist unser Highlight", sagt Dieter Abeln von der Westfalen AG.

Das Angebot richtet sich an Heizungsbauer, "die dieses Komplettpaket für uns bei den Endkunden einbauen." Dafür übernimmt die Westfalen AG den kompletten "Bürokram", inklusive Vorbereitung der Förderanträge. "Viele Kunden haben gar keine Zeit und keine Lust, sich darum zu kümmern", so Abeln. "Damit kommen wir auch den Heizungsbauern entgegen, die sich darüber beschweren, dass sich die Förderbestimmungen ständig ändern."

Nordrhein-Wstfalen fördert Heizungstausch

Das dachte sich offenbar auch der Fachverband Sanitär Heizung Klima in Nordrhein-Westfalen: "Wir haben einen absoluten Kesselstau", kritisiert Hauptgeschäftsführer Hans-Peter Sproten. Anlässlich der Fachmesse in Essen veranstaltet der Verband nun zum dritten Mal die "Aktion Kesseltausch". Bis zum 30. Juni erhalten Privatkunden 200 Euro, wenn sie ihren alten Kessel gegen einen neuen der Firmen Brötje, Buderus, Viessmann oder Wolf eintauschen. Einzige Einschränkung: Das Angebot, das im letzten Jahr von 7000 Bürgern genutzt wurde, gilt nur in Nordrhein-Westfalen. von Katja Sponholz

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