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Prüfstellen nehmen derzeit Produzenten und Händler unter die Lupe

Ab August gibt es Holzpellets mit Zertifikat

Ab dem Sommer gibt es Pellets mit Zertifikat. Quelle: DEPI

Demnächst gibt es Holzpellets mit einem Zertifikat, das durchgängige Qualität von der Produktion bis zur Lieferung an den Produzenten bescheinigt.

Seit Anfang 2010 gibt es strengere EU-Normen für Holz-Pellets. Die Holzpresslinge sind in drei Qualitätsklassen eingeteilt und müssen bestimmte Kriterien erfüllen. Deutschland und Österreich gehen noch weiter. Dort gibt es nicht nur die EU-Normen, sondern auch Zertifikate, die die komplette Lieferkette vom Verbraucher bis zum Lieferanten kontrollieren. Das soll mehr Sicherheit für Verbraucher schaffen. Zudem soll es sicherstellen, dass Pellet-Öfen möglichst effizient und mit wenig Rückständen arbeiten.

Mit der Dekra, Eurofins, dem Materialprüfungsamt Nordrhein-Westfalen, der SGS Environmental Services und Fresenius gibt es mittlerweile fünf Prüfstellen für Pellets in Deutschland. In Österreich prüfen die Holzforschung Austria und das Östsrreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik. Alle dürfen sowohl Produzenten als auch Händler zertifizieren.

"Erste Anträge von Pellet-Produzenten zur Zertifizierung nach ENplus sind schon eingegangen", berichtet Sebastian Proske vom Deutschen Pellet-Institut. Proske geht davon aus, dass spätestens ab August 2010 in ganz Deutschland nach ENplus zertifizierte Pellets zu haben sein werden. "Ende Juni werden wir auch den Pellet-Handel anschreiben, dass er sich zertifizieren lassen kann", erklärt Proske weiter.

Für den privaten Pellet-Verbrauch gibt es künftig die Qualitätsklassen A1 und A2. Sie unterscheiden sich in den Rohstoffen, die verwendet werden dürfen und im Aschegehalt. Die Klasse A1 weist den geringsten Aschegehalt und die strengsten Werte auf. Presslinge dieser Kategorie dürfen einen Aschegehalt von 0,5 Prozent (Nadelholz) beziehungsweise 0,7 Prozent (Hartholz) aufweisen. Klasse A2 darf aus mehr Holzsorten bestehen und einen Aschegehalt von bis zu einem Prozent haben.

Der deutschen Pellet-Branche ist der Unterschied zwischen Norm und Zertifikat bei Pellets wichtig. Zum einen umfasst das hiesige Zertifikat nicht nur den Produktionsprozess, sondern auch die Lagerung bei den Händlern und den Transport bis zu den Kunden. Zum anderen, so das Deutsche Pellet-Institut, würden Normen nicht kontrolliert, sondern seien Definitionen, an die Hersteller sich freiwillig halten. Zertifikatgeber hingegen kontrollieren einmal jährlich die Prozesskette und sollen so die Einhaltung dieser Definition sicherstellen. Dabei entnehmen sie auch Proben an unterschiedlichen Stellen der Lieferkette. Das Zertifikat für Pellets ist entweder auf dem Lieferschein oder bei Sackware auf der Verpackung aufgedruckt.

Die Branche verspricht sich vom Zertifikat zudem die Erhöhung der Versorgungssicherheit. Unternehmen, die ein Zertifkat beantragen, geben auch die Mengen an, die sie produzieren oder gelagert haben. Im vergangenen Winter hatte es zwar keine Engpässe gegeben, in den vergangenen Jahren war es aber teilweise schwierig, Nachschub zu bekommen.

Experten raten dazu, sich im Sommer mit dem Vorrat an Pellets für den Winter einzudecken, wenn die Lagerkapazitäten das zulassen. Im Sommer sind die Presslinge meist billiger als in den Wintermonaten. pgl

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