Energetische Sanierung ist auch mit Landesmitteln finanzierbar

Regionale Programme ergänzen KfW-Mittel

Nicht nur die KfW vergibt Kredite für Sanierungsprojekte. © Klewar/KfW

In Ergänzung zur bundesweit aktiven KfW gibt es eine Reihe von Ländertöpfen, die die energetische Sanierung von Gebäuden fördern.

Wer sich entschließt, ein Gebäude zu modernisieren, bemüht sich zur Finanzierung meist um einen Kredit bei der KfW. Das ist oft richtig, manchmal aber auch nicht die günstigste Art der Finanzierung. Günstig ist die KfW vor allem dann, wenn die Programme vom Staat bezuschusst und damit zinsverbilligt sind. Neben der KfW gibt es aber auch die Möglichkeit, über regionale oder landesweite Programme Zuschüsse oder zinsverbilligte Kredite für die Sanierung zu bekommen.

Zinsverbilligte Darlehen für die Sanierung privater Wohngebäude oder von Mietwohnungen bieten in Bayern zahlreiche Stellen und Bezirke. Einen Überblick bietet die Internet-Seite des Wirtschaftsministeriums.

Für Baden-Württemberg gibt es eine spezielle Datenbank, die regionale und kommunale Programme erschließt.

In Berlin gibt es über die Investitionsbank Berlin (IBB) Darlehen zur energetischen Sanierung. Dabei werden die bereits zinsverbilligten Darlehen der KfW von der IBB nochmals verbilligt. Pro Wohnung gibt es bis zu 50.000 Euro Kredit. Die betreffenden Gebäude müssen vor 1995 gebaut worden sein. In Kooperation mit der Berliner Energieagentur gibt es zudem Beratungsangebote.

In Brandenburg bekommt man Geld, wenn die energetische Sanierung mindestens auf Neubau-Niveau entsprechend den Vorschriften der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 erfolgt. Die Investitionsbank des Landes Brandenburg vergibt die Mittel.

In Hamburg gibt es unterschiedliche Töpfe der Wohnungsbaukreditanstalt. Besonders gefördert wird in Hamburg die Sanierung auf Passivhaus-Niveau.

Das Land Hessen fördert Maßnahmen zur Verringerung von CO2-Emissionen, wenn diese den jährlichen Heizwärmebedarf des Gebäudes auf maximal 25 Kilowattstunden pro Quadratmeter verringern. Dafür gibt es einen Zuschuss von bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. Nähere Informationen gibt es bei der Klimaagentur Hessen-Energie.

In Niedersachsen können Hauseigentümer bei der N-Bank ein Energieeffizienzdarlehen beantragen. Damit werden Darlehen aus dem Programm Energieeffizient Sanieren der KfW weiter verbilligt.

In Rheinland-Pfalz hat die Energieagentur ein Programm zur Förderung der Energieeffizienz aufgelegt. Der Fokus liegt dabei aber auf Innovationen und Erneuerbaren Energien. Das Programm läuft seit 2008, es sind noch Mittel im Fördertopf.

In Thüringen gibt es die Möglichkeit, über die Aufbaubank Ökoplus-Darlehen zu beantragen. Die Programme werden ergänzend zu KfW-Mitteln angeboten. Mitfinanziert werden Wärmeschutzmaßnahmen zur Dämmung, der Einbau neuer Fenster, der Austausch von Verglasung oder Haustüren sowie der Austausch von Heizungen in Richtung Erneuerbare Energien.

Wird die Heizung saniert und auf Erneuerbare Energien umgestellt, kommen auch Zuschüsse aus dem Marktanreizprogramm in Frage.

Diese Zusammenstellung soll Sanierungswilligen nur einen Überblick geben, welche Möglichkeiten es neben Krediten und Zuschüssen der KfW noch gibt. Sie kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Sanierungsprojekte sollten mit Unterstützung von Energieberatern angepackt werden. Sie kennen meist auch die Fördermöglichkeiten für ihre Projekte.

von unserer Redakteurin Pia Grund-Ludwig

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