Plus von 3,5 Prozent für 2014 erwartet

Ifo-Institut: Bauwirtschaft ist in guter Verfassung

Bauwirtschaft kann sich über Umsatzplus freuen. © S. Thole

Die deutsche Bauwirtschaft ist in guter Verfassung, das Ifo-Institut erwartet für 2014 ein Plus von 3,5 Prozent

Die Bauwirtschaft befinde sich seit drei Jahren in guter Verfassung, so die gute Botschaft von Erich Gluch, Experte für die Braubranche des Ifo-Instituts München. "Die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau sind exzellent, wir haben Impulse durch die Zuwanderung." Als zweiten Faktor von dem die Branche profitiert nannte Gluch niedrige Zinsen, relativ hohe Arbeitsplatzsicherheit und steigende Realeinkommen durch niedrige Inflation.

Die Forschungsinstitute hätten zwar insgesamt in der Herbstprognose die Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts zurückgesetzt. Die Eintrübung sei jedoch so gering, dass zumindest bis 2015 noch nicht mit Rückgängen in Bauinvestitionen zu rechnen sei. Für 2014 erwartet Gluch ein Plus von 3,5 Prozent, auch 2015 könnte es noch ein Plus von 2 Prozent geben. Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen wird im laufenden Jahr bei 215.000 Wohnungen liegen. Das sei pro Kopf noch weniger als der Durchschnitt vergleichbarer Euro-Länder, so Gluch weiter.

In Frankreich werden kontinuierlich fünf Wohnungen pro 1.000 Einwohner gebaut, in Großbritannien, einem der Schlusslichter in Europa, sind es drei. In Deutschland war die die Quote teilweise noch geringer. Von einem übertriebenen Boom oder einer Überhitzung des deutschen Marktes könne also keine Rede sein, gibt Gluch Entwarnung.

In Europa werde der Wohnungsbau aber insgesamt in den nächsten Jahren nicht mehr so stark zulegen wie in der Vergangenheit. Sonderentwicklungen wie die Osterweiterung der EU hatten für hohe Durchschnittszahlen gesorgt. Bis 2004 wurden im Durchschnitt vier Wohnungen pro 1.000 Einwohner erstellt, nun müsse man sich auf einen Schnitt von 2,5 bis 3 einstellen. Das heißt, dass man mit einem Wachstum von 2 Prozent in den nächsten Jahren rechnen könne. "Wachstumstreiber oder -bremse ist die demographische Entwicklung", betonte Gluch.

Positive Vorzeichen also für die Unternehmen der Branche, die mit der Bau 2015, die im Januar in München die Tore öffnet, im Endspurt für das wichtigste Event der Branche am Vorbereiten sind.  Als drei Leitthemen nannte Mirko Arend, Projektleiter der Messe auf der Bau-Vorpressekonferenz Intelligente Urbanisierung, Energie- und Ressourceneffizienz sowie Mensch und Gebäude.

Neben den Präsentationen derr Aussteller ist die Bau 2015 ein Forum für Forschungsinstitute, die dort ihre Innovationen zeigen. Die Fraunhofer Allianz Bau wird Projekte wie ihr "Haus aus einem 3-D-Drucker" vorstellen. Schwerpunkt beim IFT Rosenheim ist das Thema Eco Design. Gezeigt werden sollen Lösungen, die in Produktion und praktischem Einsatz am Gebäude wenig Energie brauchen und deren Materialien und Energie wieder verwendbar ist. Die Sonderschau Building for Life zeigt Lösungen für Generationengerechtes Wohnen.

Das Interesse an der Bau ist nach wie vor enorm, derzeit stehen mehr als 400 Unternehmen auf der Warteliste. Die Messe München reagiert auf den großen Zuspruch und hat sich entschieden, zwei weitere Messehallen zu erstellen. Sie sollen ab 2019 nutzbar sein. von Pia Grund-Ludwig

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