Investitionen in Sozialwohnungsbau fehlen weiter

Gute Auftragslage am Bau ist trügerisch

In den ersten beiden Monaten 2014 nahm die Bautätigkeit zu. Das lag am milden Winter. Die Ertragslage sei schlecht, so der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes.

Die Auftragslage am Bau ist gut, aber die Erträge der Unternehmen stimmen nicht, so der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes. "Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten aktuellen Zahlen zur Bauwirtschaft im Februar 2014 täuschen über die tatsächliche Lage der Unternehmen hinweg. Trotz gut gefüllter Auftragsbücher sind die Preise, die am Markt erzielt werden können, keineswegs zufriedenstellend", erläuterte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa.

Der Branchenumsatz sei in den ersten beiden Monaten des Jahres 2014 zwar um 24,4 Prozent gestiegen, das liege aber daran, dass im Januar und Februar 2013 aufgrund des Winters nicht gebaut wurde, 2014 in den ersten beiden Monaten aufgrund der milden Witterung schon. Der deutsche Sanierungsindex Desax zeigt vor allem gute Nachfrage nach Fenstern

Allein die Tatsache, dass die Baunachfrage im Tiefbau um 4,9 Prozent gesunken ist, zeige, wie fragil die Lage am Bau tatsächlich sei, so der Verband weiter. Sie mache auch ein weiteres Problem deutlich: Der nur schleppende Start der Großen Koalition führte dazu, dass der Bundeshaushalt 2014 immer noch nicht verabschiedet ist. Dieses hat die Konsequenz, dass keine neuen Bauprojekte, die aus Mitteln des Bundes finanziert werden, und das sind vor allem Straßen- und Tiefbauinvestitionen, begonnen werden können. "Hier gibt es weiter viel zu tun. Wir brauchen dringend höhere Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur," forderte Pakleppa. "Und wir brauchen einen beschlossenen Bundeshaushalt. Denn so, wie es zur Zeit aussieht, könnte das Jahr 2014 ein verlorenes Jahr für den Straßenbau werden."

Auch die gute Auftragslage im Wohnungsbau dürfe über die weiter bestehenden Probleme nicht hinweg täuschen, sagt der Verband. Investiert werde in den privat finanzierten Wohnungsbau, der sich durch entsprechende Mieten am Markt rechnen müsse und nicht in Wohnungen, die sich auch sozial Schwächere leisten können. Quelle: ZDB / pgl

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