In Spanien geht es nach der Krise wieder aufwärts

Europas Baubranche rechnet 2016 mit moderatem Plus

Europas Baubranche rechnet mit moderatem Wachstum für 2016. © Berres/ EnBauSa.de

Von einem Plus zwischen 2 und 4 Prozent gehen Architekten in den meisten europäischen Ländern für 2016 aus.

Die konjunkturellen Aussichten für die europäische Baubranche sind unterschiedlich: Während die Wachstumsdynamik auf dem deutschen Baumarkt leicht auf die Bremse tritt, dürfte das krisengeschüttellte Spanien bald wieder in die Gänge kommen. Bis Italien und Frankreich sich aus dem Negativstrudel freischwimmen können, dürfte aber noch eine Weile dauern. Dies zeigen Ergebnisse des aktuellen Berichts des Europäischen Architektenbarometers Arch-Vision zum vierten Quartal 2015.

Seit dem dritten Quartal 2010 zeigt sich langfristig betrachtet eine positive Entwicklung bei den deutschen Architekten ab, wobei 2015 diesen Trend erneut bestätigte. Da die Genehmigungsentwicklung im Wohnungsbau seit dem Jahr 2014 kontinuierlich leicht nach oben zeigt und nur 7 Prozent der befragten deutschen Architekten von leeren Auftragsbüchern in den nächsten 12 Monaten ausgehen, erwartet Arch-Vision auch weiterhin eine positive Entwicklung beim zukünftigen Bauvolumen, allerdings mit kleineren Wachstumsraten: 2016 soll das deutsche Bauvolumen um 2 Prozent ansteigen und danach in 2017 und 2018 nur noch um lediglich 1 Prozent pro Jahr zulegen.

Eine erfreuliche Entwicklung zeichnet sich mittlerweile im von der Immobilienkrise schwer getroffenen Spanien ab. Hier scheint sich langsam die Erholungsphase nach dem Crash einzustellen. Die Auftragsbücher und Umsätze der spanischen Planer zeigen erste Zeichen einer Verbesserung an, aber auch die Genehmigungszahlen im Nichtwohnungsbau deuten an, dass die Baukrise bald endgültig überwunden sein könnte und sich ein deutliches Wachstum einstellen wird (bis 2018 zwischen 4 und 6 Prozent jährlich).

Ähnlich starke Bauvolumenzuwächse von bis zu 5 Prozent jährlich in 2018 erwarten auch die Niederlande, wobei hier das Bauvolumengesamtniveau kleiner als in Spanien ist. Die negative Situation unter den französischen und italienischen Architekten wird sich wohl auch 2016 nicht spürbar ändern. Auch wenn in beiden Ländern einzelne Indikatoren – wie etwa Auftragsbestände in Frankreich oder Genehmigungen in Italien – leichte Verbesserungen andeuten, bleibt die Gesamtsituation vorerst negativ. Daher kann man das prognostizierte Null-Wachstum für die Jahre 2017 und 2018 schon als erste Verbesserungen ansehen.

Großbritannien, Belgien und Polen haben mit solchen Negativszenarien in nächster Zeit nicht zu kämpfen: in diesen Ländern scheint sich bis 2018 ein bescheidenes Bauvolumenwachstum von jährlich rund 2 Prozent einzustellen. Quelle: Bauinfoconsult / pgl

 

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