Trends auf dem Wohnungsmarkt bis 2025

BBSR: Wohnungsnot und Leerstand gleichzeitig

Die Entwicklung des Wohnungsmarkts divergiert in den Regionen stark. Es gibt Wohnungsmangel und Leerstand zeitgleich, so das BBSR in einer Studie.

Die Wohnungsmärkte in Deutschland haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Einerseits zeigen sich schrumpfende Einwohnerzahlen in Angebotsüberhängen und Wohnungsleerständen. Diese beschränken sich längst nicht mehr auf einzelne Regionen - auch nicht auf die neuen Bundesländer. Andererseits haben steigende Preise in bestimmten Marktsegmenten eine öffentliche Diskussion über den künftigen Wohnungsbedarf angestoßen, bei der die Forderung nach einer Abwendung kurzfristig drohender Wohnungsnot laut wird.

Wie passen diese gegenwärtigen Debatten zu Leerstand einerseits und Wohnungsnot andererseits zusammen? Die Wohnungsprognose 2025 des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), setzt sich mit dieser Fragestellung auseinander. Analysen zur Wohnungsmarktentwicklung bis auf Kreisebene auf über 150 Seiten bietet die als "Analysen Bau.Stadt.Raum Band 4" erschienene Veröffentlichung einen detaillierten und umfassenden Überblick über die zukünftige Entwicklung der Wohnungsmärkte.

Die unterschiedlichen Trends auf den deutschen Wohnungsmärkten werden bis auf Kreisebene analysiert und für den Zeitraum 2010 bis 2025 prognostiziert. Die Berechnungen zeigen, welche Wohnungsteilmärkte in Zukunft schrumpfen, welche sich moderat entwickeln und welche Engpässe zeigen. Vielfältige Karten verorten diese verschiedenen Wohnungsmarktypen regional und kleinräumig. Im Anhang werden schließlich für alle Bundesländer sowohl die Positionen einzelner Kreise hinsichtlich bestimmter Wohnungsmarktvariablen im Landesdurchschnitt als auch einzelner Bundesländer zum bundesdeutschen Durchschnitt dargestellt und visualisiert aufbereitet. Weiterhin ist Wohnungsneubau erforderlich. Auch wenn immer mehr regionale Wohnungsmärkte in Zukunft mit Nachfragerückgängen rechnen müssen, kann in vielen Regionen auch in den nächsten Jahren von einer stabilen bzw. wachsenden Wohnungsnachfrage ausgegangen werden.

So würden bei einem Außenwanderungssaldo von rund 70.000 Personen jährlich insgesamt 2,9 Millionen zusätzliche Neubauwohnungen bis zum Jahr 2025 in Deutschland benötigt. Im Jahresdurchschnitt sind das 183.000 Wohneinheiten, davon 154.000 in den alten und 29.000 in den neuen Ländern. Der weitaus größte Anteil des prognostizierten Neubaus entfällt dabei auf selbst genutzte Ein- oder Zweifamilienhäuser. Diese machen mit zirka 115.000 Wohneinheiten fast zwei Drittel des gesamten Neubaus aus, während der Geschosswohnungsbau mit durchschnittlich 68.000 Einheiten deutlich niedriger liegt.

Eine deutlich gesteigerte, bundesweite Wohnungsbautätigkeit über die aktuelle Belebung hinaus ist in den nächsten Jahren allerdings nicht zu erwarten. Regional und lokal können jedoch bereits jetzt zu wenige Neubauten zu einer angespannten Wohnungsmarktlage führen und die Wohnungsversorgung insbesondere einkommensschwacher Haushalte beeinträchtigen.

Die Veröffentlichung richtet sich erstens an Akteure der Wohnungswirtschaft, wie Investoren, Wohnungsunternehmen und Banken, um ihre Geschäftsaktivitäten auf die Trends auszurichten und zukünftige Chancen und Risiken richtig einzuschätzen. Zweitens bietet die Wohnungsmarktprognose ein Instrument zur Politikberatung, indem sie Orientierungshilfe auf verschiedenen politischen und planerischen Ebenen geben kann. Aufgrund der Datenmenge der Prognoseergebnisse wurden zwei Publikationsformen gewählt: In Papierform die Wohnungsmarktprognose 2025 sowie in elektronischer Form die gleichnamige CD-ROM, die zusammen mit dem gedruckten Band erworben werden kann. Sie stellt dem Leser zusätzliche, umfangreiche Ergebnisse in Tabellenform sowie ergänzende Informationen, Abbildungen und Karten zur Verfügung. Quelle: BBSR / bba

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