Experten nennen fünf häufige Fehler

Baufinanzierungen müssen gut geplant werden

Interhyp warnt davor, sich ein Haus vor dem Kauf schönzurechnen und rät zu fünf Schritten, um einen Überblick über die langfristige Finanzierbarkeit zu bekommen.

Experten des Immobilien-Finanzdienstleisters Interhyp AG haben die häufigsten Fehler bei der Baufinanzierung in fünf Punkten zusammengestellt. Dabei geht es um den Hausbau und um die Finanzierung.

Ein häufiger Fehler sei, sich die Immobilie seiner Träume schön zu rechnen. Der finanzielle Spielraum des Bauherren müsse langfristig sicher sein. Als Anhaltspunkt nennt die Interhyp die Kaltmiete: Wer diese bis dato problemlos zahlen konnte, kann diesen Betrag als Darlehensrate wählen. Gewissheit liefere aber nur der Kassensturz, das heißt, sämtliche Einnahmen und Ausgaben gegenüber zu stellen. Dabei sind regelmäßige und unregelmäßige Beträge wie Autoreparaturen oder Urlaub zu beachten. Das Online-Rechentool soll Bauherren dabei helfen.

Zweiter Ansatzpunkt sei die Tilgunghöhe, die oftmals zu gering angesetzt werde. Je niedriger der Tilgungssatz, desto länger braucht der Darlehensnehmer, um schuldenfrei zu sein. In Zeiten niedriger Zinsen wie heute sollten Bauherren die guten Konditionen nutzen und beispielsweise durch eine zweiprozentige Tilgungsrate in eine schnellere Schuldenfreiheit investieren. Wer statt einem zwei Prozent wähle, verkürze bei einem 100.000 Euro-Kredit seine Rückzahlungsdauer um mehr als 13 Jahre und spare durch die direkte Tilgung mehr als eine sichere Geldanlage an Zinsgewinnen einbringe.

Vergleichsangebote zu nutzen, ist der dritte Tipp der Experten. Die Konditionen können sich stark unterscheiden. Deshalb solle man nicht auf das erstbeste Angebot vertrauen. Der Weg zu einem unabhängigen Baufinanzierungsvermittler könne sich lohnen, da die meisten Angebote standardisiert seien und nicht genug auf die individuelle Lebensplanung des Bauherren eingingen.

Keinesfalls sollte ohne Absicherung finanziert werden. Eine Risikolebensversicherung helfe den Hinterbliebenen im Todesfall, die monatliche Rate weiter zu stemmen. Gegen Berufsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit sollten ebenfalls Vorkehrungen getroffen werden. Die Absicherung sei besonders wichtig, wenn die Finanzierung auf nur einer Person lastet.

Der letzte Ratschlag ist, sich ausreichend Reserven für die Instandhaltung der Immobilie zu schaffen. Durch unvorhergesehene Reparaturen und Sanierungsarbeiten könnte die Finanzierung sonst schnell ins Wanken geraten, so die Interhyp-Experten. Die Rücklagen sollten auch die mit zunehmendem Alter der Immobilie steigenden Instandhaltungskosten tragen können. Als Faustregel gelte hier, zwei Euro monatlich pro Quadratmeter Wohnfläche zurückzulegen. jm

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