Auch Umlage für den Wärmemarkt weiter in der Debatte

Ruf nach Steuerförderung für Sanierung wird lauter

Dena fordert Steuerförderung für die Gebäudsanierung als Teil des 10-Milliarden-Investitionsprogramms.

Die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudemodernisierung muss Bestandteil des von der Bundesregierung angekündigten Zehn-Milliarden-Euro-Investitionsprogramms werden. Dies fordert die branchenübergreifende Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea), die von der Deutschen Energie-Agentur (Dena) koordiniert wird. Damit greifen sie das Thema vom Sommer um einen Steuerbonus für die Gebäudesanierung wieder auf.

"Steuererleichterungen wären ein starker Anreiz für Hausbesitzer, aktiv zu werden und in die energetische Modernisierung zu investieren", sagte Stephan Kohler, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung und geea-Sprecher. "Die Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Energieeffizienz schützt private Verbraucher vor steigenden Energiekosten, erhöht den Wohnkomfort und steigert den Wert des Gebäudes."Die steuerliche Förderung der energetischen Modernisierung des Gebäudebestands belebe zugleich auch die Konjunktur, betonte Kohler: "Jeder für die Förderung eingesetzte Euro bewirkt das Sechs- bis Achtfache an Investitionen, die in die Leistungen und Produkte von Handwerkern, Fachleuten und Industrieunternehmen fließen." Daraus entstünden wiederum staatliche Mehreinnahmen aus Mehrwertsteuer, Lohnsteuer, Einkommensteuer, Gewerbe- und Körperschaftssteuer sowie Sozialbeiträgen.

Politisch bleibt die konkrete Umsetzung der Wärmewende jedoch ein Thema mit viel Konfliktpotenzial, wie eine Diskussion zwischen den energiepolitischen Sprecherinnen der Bundestagsfraktionen Nina Scheer (SPD) und Julia Verlinden (Bündnis 90/Die Grünen) auf der HEAT im Hamburg zeigte. Nina Scheer sieht in der haushaltsunabhängigen Finanzierung, etwa in Form einer Umlage für den Wärmemarkt, einen Ansatz, der diskutiert werden müsse. Julia Verlinden beklagte, dass die Wärmewende eine Verschnaufpause eingelegt und die Sanierungsquote sich seit 2010 nicht verbessert habe. Sie zeigte sich einer steuerlichen Förderung gegenüber aufgeschlossen, verwies jedoch auf bestehende Uneinigkeit zwischen Bund und Ländern. pgl

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