Holzbauweise reduziert den Anteil grauer Energie beim Bauen

Plusenergieschule sichert sich Preis für nachhaltiges Bauen

Die Plusenergieschule in Diedorf wurde bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet. DBU/Caroline Hirschfeld

Das Schmuttertal-Gymnasium erhält den Deutschen Preis für Nachhaltiges Bauen 2016. Es ist bereits die zweite Auszeichnung für den Bau.

Der Preis "Nachhaltiges Bauen" 2016 geht an das Schmuttertal-Gymnasium im bayrischen Diedorf. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis haben die Auszeichnung im Rahmen des 9. Deutschen Nachhaltigkeitstages verliehen.

Das von Florian Nagler Architekten und Architekten Hermann Kaufmann ZT entworfene Schmuttertal-Gymnasium in Diedorf ist ein aus vier Gebäuden bestehendes Ensemble, das sich, so die Jurybewertung, auf herausragende Weise in die Landschaft am Rand des Naturparks Augsburg einfügt.

Der Einsatz hocheffizienter Haustechniksysteme und einer Photovoltaik-Anlage ermöglicht die Erzeugung von mehr Energie als verbraucht wird. Durch die Holzkonstruktion kommt zudem ein nachwachsender Baustoff zum Einsatz, der nur wenig graue Energie benötigt und eine gute CO2-Bilanz ermöglicht. Den Planern und Bauherren sei es gelungen, eine spannende Lernlandschaft mit einer vorbildhaft neuen Entwurfs- und Herstellungsmethodik zu gestalten, so die Begründung der Jury.

Durch die modulare Fertigung konnte die Anlage kostengünstig und in nur zwei Jahren realisiert werden. "Das im Plusenergiestandard errichtete Schmuttertal-Gymnasium ist auf vielfache Weise ein Projekt mit Modellcharakter", sagt DGNB-Vizepräsident und Jurymitglied Martin Haas. "Es zeigt unter anderem auf, dass eine Modulbauweise nicht zu einem bloßen Funktionsbau führen muss, sondern spannende und flexible Raumkonfigurationen ermöglicht."

Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie hatte die Schule bereits in der Kategorie "Gebäude als Energiesystem/Gebäudekonzept" mit dem Bayerischen Energiepreis ausgezeichnet. Das Schmuttertal-Gymnasium erzeugt unter anderem mit 1.650 auf Satteldächern integrierten Photovoltaikmodulen mehr Energie als sein Betrieb benötigt. Außerdem ist es ein Forschungsprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, die das Modell "Diedorf" untersucht, um es auch für andere Schulen nutzbar zu machen. pgl

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.