Vor-Ort-Kontrolle der Ausführung soll Qualität sichern

KfW checkt Kredite bei Gebäudesanierung schärfer

Die Bauausführung bei KfW-Maßnahmen wird stärker kontrolliert. © Baumann

Die KfW verschärft ab November 2013 die Kontrolle bei Krediten und Zuschüssen zum Bauen und Sanieren.

Die KfW weitet ab Anfang November 2013 die Vor-Ort-Kontrollen in ihren Programmen Energieeffizient Bauen und Sanieren aus. Die Kontrolle solle in einem möglichst frühen Stadium der Bau- oder Sanierungsarbeiten erfolgen, so ein Sprecher der KfW gegenüber EnBauSa.de. Ziel seien dabei gegebenenfalls Nachbesserungen, um den geförderten Standard zu erreichen. Geprüft werde nicht die Planung, sondern die Ausführung der Bauarbeiten vor Ort.

Direkte Sanktionen seien keine geplant, aber im Extremfall könne es auch dazu kommen, dass die Kreditkonditionen angepasst werden. Wird also statt des geplanten Standards Effizienzhaus 55 nur der Standard Effizienzhaus 70 erreicht, könnte der Zinssatz entsprechend angepasst werden.

Dazu werden bundesweit Kredit- und Zuschussnehmer der KfW-Programme Energieeffizient Bauen und Sanieren nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und für eine Terminvereinbarung kontaktiert. Das war schon bislang stichprobenweise oder bei Ungereimtheiten der Fall. Da die Zahl der Anträge zugenommen hat, soll es mehr Kontrollen geben, die von der KfW nicht mehr zu leisten waren. Auch der Bundesrechnungshof hatte auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Vergabe zu prüfen. Für den Rest des Jahres sind 420 dieser ausführlichen Vor-Ort-Checks vorgesehen, 2014 könnten es aber schon deutlich mehr sein. 2012 wurden aber alleine für Energieeffizient Bauen 72.000 Kreditzusagen erteilt.

Die Kontrollen werden von der Deutschen Energie-Agentur(dena) koordiniert und dokumentiert. Der Auftrag wurde im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung vergeben. Dass die Dena zum Zuge kommt ist spannend, denn die KfW sitzt im Aufsichtsrat der Dena. Das war aber kein Ausschlusskriterium bei der Ausschreibung.

Durchgeführt werden die Kontrollen von Fachprüfern der regionalen Partner. Dazu gehören energie- & umweltzentrum allgäu gGmbH, GIH Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker Bundesverband e.V., Öko-Zentrum NRW GmbH und ZEBAU GmbH. Mit den verstärkten Prüfungen soll die energetische Qualität der geförderten Projekte sichergestellt und ein Missbrauch von Fördermitteln erschwert werden. von Pia Grund-Ludwig

In eigener Sache: Nach Veröffentlichung teilte uns die KfW mit, dass es bei der Aussage dazu, wann geprüft wird, ein Fehler vorlag. Geprüft werde nach Ende der Durchführung, also nicht während der Bauarbeiten, korrigiert sich die Förderbank.

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