Heizung und Warmwasser
Quelle: Pia Grund-Ludwig

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Gasbedarf für die Raumheizung legt 12 Prozent zu

Kaltes Wetter 2013 sorgt für höheren Energieverbrauch

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 1990 bis 2013 in Petajoule (PJ). © AGEB

Der Energieverbrauch in Deutschland ist 2013 um 2,5 Prozent gestiegen. Ursache für den Zuwachs war vor allem der gestiegene Heizenergiebedarf aufgrund des langanhaltenden kühlen Wetters.

Das kühle und sonnenarme Wetter hat 2013 für einen deutlichen Anstieg des Energieverbrauchs in Deutschland gesorgt. Der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) zufolge ist der Gesamtverbrauch um 2,5 Prozent auf 13.908 Petajoule (PJ) gestiegen. "Ohne den Einfluss des langen und kalten Winters wäre der Energieverbrauch nur um rund ein Prozent gestiegen", erläuterte das geschäftsführende Vorstandsmitglied der AGEB, Hans-Joachim Ziesing.

Dass sich der Witterungsverlauf derart deutlich auf die jährlichen Veränderungsraten des Energieverbrauchs auswirkt, ist auf den hohen Anteil des temperaturabhängigen Wärmebedarfs am gesamten Energieverbrauch zurückzuführen. 2013 lagen die Durchschnittstemperaturen von insgesamt sechs Monaten zum Teil deutlich unter den Werten des Vorjahres.

Die niedrigen Temperaturen führten zu einem höheren Verbrauch vor allem bei den Wärmeenergien Heizöl und Erdgas. Die stärkste prozentuale Zunahme gab es beim Erdgas. Der Bedarf für Raumwärme erhöhte sich kräftig um fast 12 Prozent. Infolge eines nur leichten Zuwachses der Industrie und eines kräftigen Rückgangs des Einsatzes in Kraftwerken lag der gesamte Erdgasverbrauch in Deutschland im vergangenen Jahr bei rund 3.100 PJ. Das waren 6,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bei den Kohlen gab es eine unterschiedliche Entwicklung. Der Verbrauch von Steinkohlen stieg insgesamt um 4 Prozent auf knapp 1.780 PJ, der inländische Braunkohlenverbrauch sank um gut ein Prozent auf 1.627 PJ. Die bereits im Vorjahr erfolgte Inbetriebnahme neuer Braunkohlenkraftwerke und die Abschaltung von Altanlagen führten zu einer Effizienzsteigerung des Kraftwerksparks, die einerseits eine Verringerung des Brennstoffeinsatzes und zugleich eine Erhöhung der Stromerzeugung um knapp ein Prozent zur Folge hatte. Die Kernenergie verringerte ihren Beitrag zur Energiebilanz um 2,2 Prozent auf 1.061 PJ.

Die erneuerbaren Energien legten 2013 erneut zu. Die Nutzung der regenerativen Ressourcen stieg um knapp 5 Prozent auf rund 1.600 PJ. Ihr Anteil am gesamten Energieverbrauch stieg leicht von 11,3 auf 11,5 Prozent. Die Windkraft verzeichnete ein Plus von 5,4 Prozent, bei der Fotovoltaik fiel der Zuwachs mit 14 Prozent erneut kräftig aus. Die Nutzung der Biomasse wurde um gut 6 Prozent gesteigert. Bei der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) kam es dagegen zu einem Rückgang, die Biokraftstoffe büßten knapp 10 Prozent ein.

Anders als beim gesamten Energieverbrauch kam es beim Stromverbrauch zu einem Rückgang: Der Stromverbrauch sank um etwas mehr als ein Prozent auf knapp 528 Milliarden Kilowattstunden. Die Bruttostromerzeugung lag dagegen um gut ein halbes Prozent über dem Vorjahreswert. Es kam dadurch zu einem Ausfuhrüberschuss beim Stromaustausch mit den Nachbarländern in Höhe von 34 Milliarden kWh. Wichtigster Energieträger für die inländische Stromerzeugung blieb die Braunkohle mit einem Anteil von 25,6 Prozent. Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Anteil von 22,8 Prozent auf knapp 24 Prozent. Die Steinkohle weitete ihren Anteil an der Stromerzeugung auf 19,6 Prozent aus. Erdgas verringerte seinen Anteil von 12,1 Prozent auf 10,5 Prozent.

Wie die AG Energiebilanzen berechnete, sind die energiebedingten CO2-Emissionen im vergangenen Jahr um etwa 2,5 Prozent oder knapp 20 Millionen Tonnen gestiegen. Beim CO2-Ausstoß der Kraftwerke wurde der Anstieg der CO2-Emissionen aus Steinkohle-Anlagen durch Emissionsrückgänge bei den Erdgas- und Braunkohlenkraftwerken ausgeglichen. Bei Berücksichtigung des Temperatureffekts reduziert sich der Anstieg auf etwa 1,5 Prozent. Wie bereits 2012 konnte Deutschland den CO2-Ausstoß nicht weiter senken. Quelle: AGEB / bba

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