Verbraucher sollten einiges beachten, ihnen fehlt aber oft das Wissen

Echter Ökostrom kann Geld sparen

Ein Wechsel auf echten Ökostrom kann günstiger sein. © Pixelio/ Altmann

Die Strompreise steigen im kommenden Jahr. Laut co2online können beim Wechsel auf echten Ökostrom die Kosten reduziert werden.

Netzausbau und die steigende Umlage für Ökostrom werden im kommenden Jahr zu höheren Strompreisen führen. Wie stark die Kosten ansteigen werden, hängt vom jeweiligen Energieversorger ab. Für den einen oder anderen Stromkunden wird es daher sinnvoll sein, den Anbieter zu wechseln.

Laut der Beratungsgesellschaft co2online können Verbraucher vor allem durch den Wechsel auf echten Ökostrom ihre Kosten kräftig reduzieren. Bei einem Verbrauch von 4.000 kWh sei eine Ersparnis von rund 170 Euro pro Jahr möglich. "Grund dafür ist die oft teure Grundversorgung lokaler Anbieter. In den meisten Städten und Regionen Deutschlands gibt es mindestens einen Anbieter für echten Ökostrom, der günstiger ist", sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. "Beim Wechsel zu Ökostrom sinken meist nicht nur die Kosten, sondern in jedem Fall auch die CO2-Emissionen. Außerdem lässt sich so oft die steigende Ökostrom-Abgabe abfedern."

Manche Ökostrom-Angebote enthalten laut co2online auch so genannten Graustrom, der überwiegend mit Atom- und Kohlekraftwerken produziert wird. Echter Ökostrom stamme dagegen von Anbietern, die unabhängig von Atom- und Kohlekraftwerken sind, ausschließlich grüne Energie nutzen – also mindestens 50 Prozent regenerative und Energie aus Kraft-Wärme-Kopplung - und grüne Anlagen fördern.

Wer seinen Anbieter wechseln möchte, sollte dabei auf kurze Laufzeiten sowie kurze Kündigungsfristen achten, empfehlen die Berater von co2online. Vor allem Discounter bieten nur Tarife mit langer Laufzeit von zwölf oder 24 Monaten an. Der Nachteil: Bei Preiserhöhungen ist ein Wechsel meist nur kurzfristig möglich (Sonderkündigungsrecht). Wird der Vertrag vorzeitig beendet, geht außerdem oft die Bonuszahlung verloren.

Zudem sollten Verbraucher Angebote mit Vorauskasse meiden. Denn das kann teuer werden. Geht der Anbieter pleite, erhält der Kunde sein Geld möglicherweise nicht zurück. Und er muss erneut für seinen Strom zahlen.

Ebenso sollten keine Strompakete genutzt werden. Bei Paketen ist laut co2online meist nur die vereinbarte Menge günstig. Zusätzliche Kilowattstunden kosten überdurchschnittlich viel. Wer weniger verbraucht als erwartet, bekommt in der Regel kein Geld zurück.

Diese und weitere Tipps für den Wechsel des Stromanbieters können Interessierte auf der Website der vom Bundesumweltministerium geförderten Kampagne Klima sucht Schutz nachlesen.

Glaubt man einer Studie des Beratungshauses Bearingpoint, dann ist die Zahl der Interessierten aber möglicherweise gar nicht so hoch. Demnach haben die Deutschen kaum Bezug zum Thema Energieversorgung: Die Hälfte der Energiekunden kennt ihren monatlichen Verbrauch nicht. Ein Viertel kann den monatlich geleisteten Abschlag nicht beziffern. Jedem Zehnten ist noch nicht einmal der eigene Energieversorger bekannt.

Auf der anderen Seite attestieren die Verbraucher sich selbst ein großes Preisbewusstsein. Ein günstiger Preis und die Preisstabilität werden am häufigsten als entscheidende Kriterien für die Wahl eines neuen Energieversorgers genannt. Einen geringeren Einfluss auf die Anbieterwahl haben hingegen die regionale Nähe des Versorgers, das Angebot an Öko-Energie sowie ergänzende Leistungen wie Handwerkerservice oder Energieausweis.

Für die Studie wurden 114 deutsche Energieversorger schriftlich und online sowie rund 1.000 Privatpersonen zwischen 18 und 65 Jahren im Rahmen einer repräsentativen Online-Erhebung befragt. mst

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