Kohler: Sanierungsquote muss mindestens verdoppelt werden"

Dena will 5 Milliarden für Sanierungsprogramm der KfW

Stephan Kohler will 5 Milliarden Euro an KfW-Mitteln pro Jahr. © Dena

Dena-Chef Stephan Kohler fordert 5 Milliarden Euro KfW-Mittel für das CO2-Gebäudeprogramm. Diese sollen aus den Einnahmen für die Verlängerung des Atomausstiegs kommen.

Die Deutsche Energie-Agentur spricht sich für einen deutlichen Ausbau der Fördermittel für die energetische Gebäudemodernisierung aus, da nur so die Klimaschutzziele der Bundesregierung erreicht werden können. Statt der momentan für das Jahr 2010 vorgesehenen 1,1 Milliarden Euro brauche man bis 2020 fünf Milliarden Euro pro Jahr, so Dena-Chef Stephan Kohler gegenüber EnBauSa. Nur so lasse sich die Sanierungsquote von derzeit 1 auf die notwendigen 2,5 Prozent pro Jahr erhöhen.

Der Gebäudebereich ist in der EU und Deutschland laut Zahlen der Dena mit einem Anteil von 40 Prozent am Endenergiebedarf der größte Verbrauchssektor. Private Haushalte in Deutschland verwenden rund 87 Prozent der benötigten Endenergie für die Erzeugung von Raumwärme und Warmwasser. "Durch fachgerechtes Sanieren und moderne Gebäudetechnik kann der Energiebedarf eines Gebäudes um bis zu 85 Prozent gesenkt werden", rechnet Kohler vor.

Durch das CO2-Gebäudesanierungsprogramm der KfW konnte die Zahl der energetisch modernisierten Wohneinheiten 2009 im Vergleich zum Jahr 2004 mehr als vervierfacht werden. Dafür wurden 2009 2,25 Milliarden Euro Fördermittel bereitgestellt. Auch unter Berücksichtigung von zusätzlichen Sanierungsmaßnahmen ohne Inanspruchnahme von Förderung ist die im Jahr 2009 erreichte Sanierungsrate jedoch noch zu gering. "Zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung müsste die Sanierungsrate bei rund 2,5 Prozent liegen", sagt Kohler.

Dabei sei eine Erhöhung der Fördermittel auch aus haushaltstechnischen Gründen sinnvoll, da die Zuschüsse nur 12 Prozent der Investitionen ausmache. "Aus der Gesamtinvestition ergeben sich zusätzliche Einnahmen an Steuern und Sozialbeiträgen sowie vermiedene Ausgaben für Arbeitslosigkeit. Diese Einnahmen übersteigen sogar die Kosten für das Förderprogramm." Kohler forderte bereits auf der Wärmekonferenz des BDH in Berlin, dass das Geld, das durch eine Verlängerung der Zeit für den Atomausstieg eingenommen werde, in die energieeffiziente Sanierung fließen müsse. Effizienz räumte Kohler hierbei den Vorrang vor einer stärkeren Förderung der Erneuerbaren Energien ein.

Unterstützung bei der Forderung nach einer Erhöhung der Mittel für die energieeffiziente Sanierung erhält Dena-Chef Kohler im Moment vor allem von der Opposition. So fordert Stephan Kühn von Bündnis 90/ Die Grünen "eine Aufstockung und Verstetigung der Mittel für die energetische Gebäudesanierung in 2010 und in den Folgejahren, mindestens auf dem Förderniveau von 2009". Durch das CO2-Gebäudesanierungsprogramm und die KfW-Programme für energieeffizientes Bauen seien in den Jahren 1997 bis 2009 circa 7,3 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden, sagt Kühn. Für die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad ist die Reduzierung der Mittel Teil einer "Energiewende rückwärts". Auch die Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft haben vor der Reduzierung der Mittel gewarnt. pgl

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