Forschungsprojekt bewertet soziale Kriterien

Broschüre definiert sozial nachhaltigen Wohnbau

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) formuliert in einer Broschüre Qualitätsmerkmale für eine sozial nachhaltige Architektur von Wohnbauten.

Eine neue Broschüre des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) formuliert Qualitätsmerkmale für eine sozial nachhaltige Architektur von Wohnbauten. Professor Manfred Hegger und sein Team an der Technischen Universität Darmstadt hatten für die Forschungsarbeit 17 wegweisende Wohnungsbauprojekte im gesamten Bundesgebiet untersucht.

Ob ein Wohnungsbau sozial nachhaltig ist, galt bislang als nicht hinreichend bewertbar. Es fehlte ein Weg, um soziale Qualitäten wie Komfort, Gemeinschaft, wohnliche Flexibilität, Nutzerbeteiligung oder Belegungspolitik objektiv einzuschätzen und in die Planungen einzubeziehen. Um solche Planungsparameter zu definieren, untersuchten die Forscher bundesweit Wohnungsbauten, die bis auf eine Ausnahme mit dem Deutschen Bauherrenpreis ausgezeichnet wurden.

Die Forscher evaluierten die Projekte entlang der drei Kriterien Prozess, Raum und Gestalt sowie Bau und Technik. Der Leitfaden stellt die einzelnen Projekte vor, vergleicht sie und formuliert Handlungsempfehlungen für Planer, Architekten und Bauherren.

Die Projektevaluationen werden grafisch prägnant dargestellt. Auf diese Weise lassen sich die nachhaltigsten Wohnanlagen erfassen und deren Erfolgsfaktoren eingehend studieren. Der Forschungsansatz umfasste einen Methodenmix aus Fragebögen, Interviews mit Experten und Bewohnern sowie Vor-Ort-Begehungen. "Inmitten wichtiger Fragen rund um das Thema Bau- und Mietkosten wirft die Forschungsarbeit ein Schlaglicht auf die Architekturqualität und die Bewohnerzufriedenheit. Die guten Beispiele sind wegweisend, wenn es darum geht, den Wohnungsbau hochwertig zu gestalten und zugleich eine große Wohnzufriedenheit zu erreichen. Von entscheidender Bedeutung ist eine gute Nachbarschaft. Wohnungsbaugenossenschaften und Bauherrengemeinschaften werden immer attraktiver – und deren Bauprojekte können ein dauerhaftes Wir-Gefühl unterstützen", so BBSR-Direktor Harald Herrmann.

Die Forschungsarbeit wurde durch die Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert. Der Leitfaden ist als zweiter Band der Reihe "Zukunft Bauen | Forschung für die Praxis" erschienen. Quelle: BBSR / pgl

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