Preisanstieg schneller als in der Vergangenheit

Anzahl der Wohnungsneubauten nimmt erneut zu

Es werden wieder mehr Eigenheime gebaut. © dena

Nach historischem Tief der Wohnungsneubauten werden wieder mehr Eigenheime gebaut.

Wegen günstiger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen ist im Jahr 2012 die Anzahl der Wohnungsneubauten in Deutschland erneut gestiegen. Dies berechnet der "KfW-Indikator Eigenheimbau". 2009 war die Anzahl der neugebauten Wohnungen in Deutschland noch auf einem historischen Tiefpunkt, 2010 war die Talsohle des Wohnungsbaus erreicht. Dennoch gebe es keine Anzeichen für eine spekulative Blase am deutschen Immobilienmarkt, so die KfW.

Im September planten 34 Prozent der Kreditnehmer, die von der KfW im Rahmen ihres Wohneigentumsprogramms gefördert wurden, den Neubau oder Erwerb eines neu gebauten Eigenheims. Das sind 1,7 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Das Ergebnis einer Erhebung der KfW-Bankengruppe ist, dass der Wert auf deutliche 4,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen ist. Den KfW-Indikator Eigenheimbau berechnet die KfW regelmäßig neu.

"Niedrige Zinsen, ein stabiler Arbeitsmarkt, steigende Reallöhne sowie eine hohe Anlegerpräferenz für Sachwerte fördern die Neubauaktivitäten", kommentierte Jörg Zeuner, neuer Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, die aktuellen Zahlen. Der positive Ausblick des KfW-Indikators für Eigenheimbau wird auch von den amtlichen Frühindikatoren bestätigt: Von Januar bis Juli 2012 lag die Zahl der Baugenehmigungen für neu zu errichtende Wohnungen mit einem Anstieg von 7 Prozent wieder deutlich über dem Wert des Vorjahres.

Vor allem in den Ballungszentren wird durch die steigenden Immobilienpreise die hohe Nachfrage nach Wohnraum deutlich. Reurbanisierungsprozesse sowie der Anlegerwunsch nach Sachanlagen gelten laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln vom Juli 2012 als die wesentlichen Treiber dieser Preisentwicklung. Derzeit gibt es auch hier keine Anzeichen auf eine spekulative Blase im bundesdeutschen Immobilienmarkt, obwohl die Preise in einzelnen Ballungszentren schneller als in der Vergangenheit steigen. von Emily Schweitzer-Martin

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