Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Engpässe gibt es nur in einzelnen Ballungsräumen

Wohnungsnot ist nicht absehbar

Die Neubautätigkeit ist weiter rückläufig. Bild: Dena

Die Zahl der Neubauten ist weiter rückläufig. Mit einer Wohnungsnot ist trotzdem auch mittelfristig nicht zu rechnen.

Berlin. Kurz vor Jahresende liegen Zahlen zur Entwicklung der Wohnungsmärkte und der Bauwirtschaft vor. Die Unternehmen des GdW sprechen von stabilen Mieten und einem Rekordtief bei Baufertigstellungen. Die Umsätze im Baugewerbe seien auf Talfahrt, so der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB). Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es im Wohnungsbau.

Im Wohnungsbau lasse die Entwicklung der Genehmigungen und Auftragseingänge einen Umsatzanstieg erwarten, so der ZDB. "Für 2010 rechnen wir mit 25 Milliarden Euro und damit einem Plus von 1,3 Prozent. Dabei erreichen die alten Länder ein Plus von 2,4 Prozent. In den neuen Ländern wird das Vorjahresniveau um 3,5 Prozent verfehlt", sagte dessen Präsident Hartmut Loewenstein.

Bei der positiven Bewertung der Entwicklung im Wohnungsbau für 2010 und 2011 ist der Wohnungsneubau drastisch gesunken. "Wir haben in den letzten drei Jahren jährlich über 10 Prozent an Neubauaktivitäten verloren, im Zeitraum von 2006 bis 2009 knapp 40 Prozent", erklärte Loewenstein weiter. Mit rund 159.000 Wohneinheiten wurden rund 17.000 Einheiten weniger fertig gestellt als im Vorjahr. "Damit wurde die geringste Zahl seit 1949 fertig gestellt", resümiert der GdW.

Gelegentlich gibt es angesichts der sinkenden Neubauquoten bereits Warnungen vor einer drohenden Wohnungsnot. Das ist aber durch Zahlen kaum zu belegen. "In den nächsten Jahren ist keine bundesweite Wohnungsnot erkennbar", sagt etwa Andre Scharmanski vom Bundesamt für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Regional und lokal könnten jedoch Angebotsengpässe auftreten, ergänzt er. In anderen Gegenden trete eher die rückläufige Nachfrage und das Leerstandsrisiko in den Mittelpunkt.

Bei den Mieten stellt der GdW fest, dass die Nettokaltmieten ohne Einbeziehung der Betriebskosten und Haushaltsenergie in den letzten Jahren in Deutschland geringer gestiegen seien als die Verbraucherpreise insgesamt. 2009 habe der Anstieg 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr betragen. Bei Neu- und Wiedervermietung sieht das BBSR seit 2008 einen Trend zu steigenden Angebotsmieten, insbesondere in den Großstädten im Norden und Süden Deutschlands. pgl

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