Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Forscher legen konkrete Zahlen zur Wirtschaftlichkeit vor

Wärmedämmung rechnet sich bei Sanierung

Thermografie zeigt Unterschied zwischen gedämmter (links) und ungedämmter Fassade. Bild: DBU

Verbände, die Erstberatungen für Sanierungen anbieten, melden ein hohes Interesse bei Hausbesitzern. Eine der häufigsten Fragen ist die nach der Wirtschaftlichkeit von Sanierungsmaßnahmen, vor allem bei der Dämmung. Eine Studie des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung, die das Passivhaus Institut erstellt hat, legt dazu konkrete Zahlen vor.

Durchgerechnet haben die Experten darin unter anderem, ob und wann sich Wärmedämmung an der Fassade rechnet. Die rechnerischen Grundannahmen dabei waren, dass der Realzins 3,27 Prozent beträgt, die Investition über 20 Jahre abbezahlt wird, die Heizgradstunden 78 Kilowattstunden pro Jahr betragen und der Energiepreis bei 0,0659 Euro pro Kilowattstunde liegt. Bei der Berechnung von Heizgradstunden legt man einen Durchschnittswert bei der Innentemperatur zugrunde und berücksichtigt außerdem den Standort des Gebäudes.

Die Fachleute verweisen aber nicht nur auf den rechnerischen Vorteil, sondern auch auf den höheren Wohnwert durch eine Erhöhung der Temperatur der Innenwände. Das erhöhe die Behaglichkeit.

Bei einer verputzten Hausfassade haben die Fachleute zwei Szenarien berechnet. Beim ersten dämmt der Hausbesitzer dann, wenn ohnehin die Sanierung des Außenputzes fällig ist. Für den Putz gehen sie von Ohnehin-Kosten von 40 Euro pro Quadratmeter aus. Für die Dämmung mit 22 Zentimetern Wärmedämmung mit einer Wärmeleitzahl von 040 beträgt der Preis 106 Euro pro Qudratmeter. Damit sei eine wirtschaftlich sinnvolle Dämmung erreicht. Das energetische Optimum wird bei 32 Zentimetern Dämmung erreicht. Der Preis dafür liegt dann bei 115 Euro pro Qudratmeter. Bei Grundlage dieser Zahlen sei die Dämmung wirtschaftlich, wenn der U-Wert der Wand vorher 0,7 W/m2K betragen habe, sagen die Experten.

Bei der Berechnung über 20 Jahre lasse sich durch vermiedene Heizkosten ein Gewinn von 4,70 Euro pro Quadratmeter bei der Orientierung am wirtschaftlichen Optimum und von 4,59 Euro beim energetischen Optimum erzielen. 

In einem zweiten Szenario war die Grundannahme, dass ein Neuanstrich einer verputzten Fassade gemacht werden soll. Dafür setzen die Fachleute Grundkosten von 20 Euro pro Quadratmeter an. Hier sind die Einsparmöglichkeiten natürlich im Vergleich zum ersten Szenario etwas geringer, da ein Anstrich geringere Grundkosten verursacht. Die Fachleute haben berechnet, dass ab einem U-Wert der urpsrünglichen Fassade von 0,9 W/m2K die Maßnahme rentabel ist. Das wirtschaftliche Optimum liegt hier bei einem U-Wert der sanierten Fassade von 0,16 W/m2.

Noch einmal anders sieht es aus, wenn das Haus über eine vorgehängte Fassade verfügt. Dann betragen die Ohnehin-Kosten bei einer Sanierung zirka 60 Euro pro Qudratmeter. 118 Euro pro Quadratmeter werden für wirtschaftlich gebotenen Wärmeschutz, 129 Euro für zukunftsweisenden Wärmeschutz veranschlagt. Ausgangspunkt sind auch hier 22 beziehungsweise 32 Zentimeter Dämmung mit einer Wärmeleitzahl von 040. Das sei dann noch langfristig wirtschaftlich, wenn die Ausgangsfassade einen U-Wert habe, der schlechter ist als 0,60 W/m2K.

Als Lösung für die Gebäude, bei denen eine Dämmung außen nicht möglich ist, haben sich die Experten auch die Innendämmung angeschaut. Das sei immer eine Notlösung, betonen sie. Sie müsse auf jeden Fall sauber installiert und bauphysikalisch durchgerechnet sein. Dann sei sogar eine wohnungsweise Dämmung möglich. Auch hier gehen die Fachleute von einer Wirtschaftlichkeit ab einem U-Wert von 0,7W/m2K der Ausgangsfassade aus. pgl

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