Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Veranstaltung vermittelt Grundlagen für Eigenversorgung

Vorlesung zu energieautarken Gebäuden startet

Energieautarkes Haus in Lehrte. © Leukefeld

Eine Vorlesung der Bergakademie Freiberg behandelt energieautarke Gebäude. Sie richtet sich an

Die TU Bergakademie Freiberg bietet zum Wintersemester 2012/13 deutschlandweit erstmalig die Vorlesung "<link solar-geothermie aktuelles artikel konzepte-fuer-energiesparende-haeuser-unterscheiden-sich-756.html um energieautarke>Energieautarke Gebäude" an. Sie vermittelt anwendungsorientiert Planungsgrundlagen für die intelligente Eigenversorgung eines Gebäudes mit Wärme, Strom und Mobilität aus Sonnenenergie.

Timo Leukefeld, Dozent und Solarthermie-Experte, initiierte und entwickelte diese Lehrveranstaltung in Zusammenarbeit mit Ulrich Groß, Leiter des Instituts für Wärmetechnik und Thermodynamik an der TU Bergakademie Freiberg, und Stephan Riedel, Physiker und Fotovoltaikexperte. "Die Vorlesung  ist unsere Antwort auf die drängenden Fragen zukünftiger Energieversorgung", erläutert Timo Leukefeld das Konzept dieser Lehrveranstaltung. "Wir zeigen Studierenden, wie Häuser so gebaut werden können, dass sie sich energetisch vollständig selbst versorgen und darüber hinaus soviel Energie gewinnen, um auch die Mobilität ihrer Bewohner abzudecken."

Energieautarke Gebäude setzen zur Energieversorgung auf die Nutzung der Sonne. Dazu wandeln sie Sonnenlicht direkt in nutzbare Wärme und Strom um. Beide Energieformen werden im Gebäude selbst gespeichert. Gewinnung, Bereitstellung und Verbrauch von Energie rücken räumlich zusammen.

Im Unterschied zu anderen Gebäudekonzepten, wie dem Passivhaus, dem Null- oder Plusenergiehaus, sind diese Gebäude tatsächlich energieautark. Während die anderen Baukonzepte weiterhin auf einen Anschluss an das öffentliche Stromnetz angewiesen sind, um überschüssige Energie im Sommer einzuspeisen und diese bei Bedarf im Winter wieder aus dem Netz zu beziehen, kommen die energieautarken Gebäude gänzlich ohne öffentlichen Netzanschluss aus.

Intelligente Energiespeicher und Verbrauchssteuerung sind wesentliche Bestandteile dieses Baukonzepts, das seine Bewohner unabhängig macht von der Öl-, Gas- und Stromversorgung, deren Kosten immer weiter steigen.

In Freiberg entstehen derzeit in unmittelbarer Nachbarschaft zwei energieautarke Häuser. Die von der TU Bergakademie Freiberg mit entsprechender Messtechnik ausgestatten Gebäude dienen dem Lehrstuhl Technische Thermodynamik für die kommenden drei Jahre als Forschungsprojekt. Das entsprechende Monitoringprogramm wurde vom Bundesumweltministerium geschaffen und der TU zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Lehrveranstaltung "Energieautarke Gebäude" werden Exkursionen zu den beiden Häusern angeboten, die ab 2013 von Familien bewohnt werden.

Ulrich Groß führt in die Grundlagen der Thermodynamik ein insbesondere mit Bezug auf die Gebäudehülle. Timo Leukefeld referiert über die Schlüsseltechnologie Solarthermie in Verbindung mit Langzeitwärmespeicherung. Stephan Riedel vermittelt die Konzeption einer Fotovoltaikanlage nebst Elektroenergiespeicher. Die Veranstaltung beleuchtet darüber hinaus die gesetzlich vorgegebenen bautechnischen Standardanforderungen durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) einschließlich der praktischen Fragen zur Gebäudeplanung. Quelle: Bergakademie Freiberg / pgl

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