Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Einblasdämmstoffe können ebenso verwendet werden wie Dämmmatten

Unterkonstruktion erlaubt Wahlfreiheit bei Dämmung

Die Unterkonstruktion wird direkt an der Außenwand verschraubt. Bild: Altbauzentrum Nürtingen

Bei der Dämmung von Fassaden besteht die größte Herausforderung darin, Dämmstoffe dauerhaft und witterungsgeschützt zu befestigen. Dabei erfordert nahezu jedes Dämmmaterial einen anderen Untergrund und eine andere Verarbeitung.

Hier sorgt die Unterkonstruktion für die Aussendämmung von Fassaden des Altbauzentrums Nürtingen für mehr Flexibilität. Sie ist weitgehend unabhängig vom verwendeten Dämmmaterial. Einzige Voraussetzung: es muss biegeweich sein. Auch Einblasdämmstoffe können eingesetzt werden.

Die Unterkonstruktion namens lambdaplus, die 2008 auf der Handwerksmesse ISM in München mit dem Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk ausgezeichnet wurde, besteht aus verzinkten Metallschienen, Holzkonsolen und einer abschließenden Lattung. Sie erlaubt Dämmschichten von 14 bis zu über über 30 Zentimetern.

"Die Schiene ist im Schnitt z-förmig. Sie wird mit handelsüblichen Schrauben und Dübeln direkt an der Außenwand verschraubt", berichtet Zimmerermeister Martin Böhm, der Chef des Altbauzentrums. Dadurch könne lambdaplus auf jedem Untergrund befestigt werden, der die Arbeit mit Schrauben erlaubt. An dieser Schiene werden in regelmäßigen Abständen Holzkonsolen festgeschraubt, die mit einer Nut ausgestattet sind, in die die zwei Millimeter dicke Metallschiene eingeführt wird. "Dieses System ermöglicht ein form- und kraftschlüssiges Verbinden der Holzkonsolen", so Böhm.

Die Schiene ist für alle Dämmdicken verwendbar, es ändert sich ausschließlich die Geometrie der Konsolen. Zudem ist das Metall biegsam, so dass Unebenheiten der Fassade kein Problem darstellen. Der Ausgleich erfolgt über die Lattung, die die Unterkonstruktion abschließt. Bei der Verwendung von Einblasdämmstoffen wird zudem Vlies an die Konsolen angeheftet, um einzelne Gefache zu erhalten.

Der vergleichsweise geringe Materialeinsatz beim Holz wirkt sich nicht nur auf den Geldbeutel, sondern auch bei der Dämmung positiv aus. Böhm: "Bei der U-Wert-Berechnung des Wandaufbaus kann der Holzanteil in der Dämmebene mit ein bis zwei Prozent angesetzt werden. Das wirkt sich im Ergebnis praktisch nicht mehr aus." Hinzu kommt, dass Wärmebrücken vermieden werden, da die Holzkonsolen stets über die Metallschiene überstehen.

Die Wärmedämmung wird wahlweise mit einer Putzträgerplatte abgeschlossen, oder mit einer atmungsaktiven Unterspannbahn oder Holzfaserplatte winddicht verschlossen.  Auf diese wird dann eine senkrechte Lattung aufgebracht, an dier wiederung die Fassadenbekleidung - beispielsweise Holz oder Metall - angebracht wird. 

Der Aufbau als hinterlüftete Fassade bietet zahlreiche Vorteile. So beschränken sich auftretende Reparaturen auf die Fassadenbekleidung. Zudem ist die Dämmung beziehungsweise das Haus doppelt vor Witterungseinflüssen geschützt und zudem der Schallschutz erhöht. sth

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