Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

280 Häuser sind allein in Deutschland zu besichtigen

Tag des Passivhauses erlaubt Einblick in Konzepte

Auch das 18 Jahre alte erste Passivhaus in Darmstadt-Kranichstein öffnet die Türen. Bild: PHI

Passivhäuser sind im Neubau in der Regel immer noch deutlich teurer als Niedrigenergiehäuser. Eine Studie dazu hat das Passivhaus-Kompendium erstellt. Basis des Vergleichs war die Gebäudegeometrie eines Hauses, das als Referenzgebäude für die EnEV 2007 gilt. "Auf die Gesamtkosten eines Gebäudes nach EnEV betrachtet ergibt sich ein zusätzlicher Investitionsbedarf von 12,9 Prozent beim Holzbau und von 13,6 Prozent beim Massivbau", so Architekt Werner Miller in der Studie.

Dem entsprechen auch die Erfahrungen im öffentlichen Bau. So lagen die Kosten beim Neubau einer Schule in Neckargemünd zirka 15 Prozent höher als für eine konventionelle Bauweise entsprechend der Energieeinsparverordnung.  "Bei zirka 25 Millionen Euro Gesamtbaukosten lagen die Mehrkosten bei zirka 1,5 Millionen Euro", berichtet Stadtbaumeister Franz-Georg Scheffczyk.

In Buchloe soll eine Schule ebenfalls zum Passivhaus werden. Sie wurde im ersten Schritt in den Sommerferien mit Holzelementen saniert, die vor die alte Fassade gesetzt werden. Lieferant ist das Holzbauunternehmen Ambros, das sich auf energieeffiziente Neubau- und Sanierungsmaßnahmen spezialisiert und für das Konzept schon einige Preise bekommen hat.

Noch schneller verbreitet sich der Passivhausgedanke derzeit in Österreich, auch mit staatlicher Unterstützung. Seit zwei Jahren ist Passivhausbauweise im öffentlichen Mietwohnungsbau verbindlich vorgeschrieben. Ein riesiges Projekt entsteht derzeit im Lodenareal in Innsbruck. Die Neue Heimat Tirol (NHT) baut  354 Mietwohnungen mit einer Wohnnutzfläche von insgesamt 26.000 m2. Anfang Januar 2009 wurden die ersten Blower-Door-Tests zur Überprüfung der Luftdichtigkeit durchgeführt, im Oktober sind die ersten Mieter eingezogen. Neben der luftdichten Gebäudehülle ist die konsequente Vermeidung von Wärmebrücken ein weiteres Merkmal der Passivhausbauweise. Für die Neue Heimat Tirol ist das Lodenareal nicht das einzige Projekt in Passivhausbauweise: Zwei weitere Anlagen sind bereits im Bau, noch 2009 soll der Startschuss für zwei weitere Bauvorhaben erfolgen.

Auch hierzulande gewinnen die Konzepte der Passivhausbauer an Akzeptanz. Durch die steigenden Energiekosten rechnet sich der Mehraufwand. Am Wochenende des 6. bis 8. November 2009 öffnen im Rahmen der Tage des Passivhauses eine ganze Reihe von Objekten die Türen für Besucher. Darunter ist auch das erste Passivhaus in Darmstadt-Kranichstein, das in diesem Jahr 18 Jahre alt geworden ist. pgl

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