Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Stahlarmierung wird durch Kunststoff mit Glasfasern ersetzt

Mehr Fenster erreichen Passivhausniveau

Bei großen Fenstern machen sich gute Dämmwerte bezahlt. Bild: Kneer Südfenster

Der Verzicht auf Stahlarmierungen setzt sich bei Fenstern durch. Stahl hat zu Wärmeverlusten über den Rahmen geführt. Er wird mittlerweile häufig durch glasfaserverstärkte Kunststoffprofile ersetzt. Um die Isolierung weiter zu verbessern, lassen sich in diese Profile zusätzliche Dämmkerne einschieben. Dadurch erreichen viele Fenster passivhaustaugliche Dämm-Werte.

Rekord-Fenster+Türen bietet seit kurzem mit Quadro blue ebenfalls ein Fenstersystem ohne Stahl-Armierungen an. Schon in der Standardausführung mit Isolierverglasung erreicht es nach Angaben des Herstellers einen U-Wert von 1,3 W/m²K.

Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil wie Glas, Rahmen oder auch Wand entweicht. Je geringer der Wert ist, desto besser. Der Uw-Wert steht für ein Fenster samt Glas und Rahmen. Für Passivhäuser werden Uw-Werte von 0,8 W/m²K gefordert. Mit Wärmeschutzgläsern gibt Rekord einen Wert von bis zu 0,7 W/m²K an.

Der Fensterprofilhersteller Inoutic hat ein neues Profilsystem namens Prestige Passivhaus in vier unterschiedlichen Varianten entwickelt. Die Basis bildet ein 6-Kammer-System in Kombination mit einem neuen Rahmen L 196/MD mit einer Bautiefe von 96 Millimetern. Eine Variante mit Dämmelementen, die auf einen Uw-Wert von 0,8 W/m²K kommt, wurde nach den Maßgaben des Passivhausinstituts Dr. Feist offiziell zertifiziert. Werden bei dieser Variante zusätzlich noch sehr gute Isoliergläser eingesetzt, soll auch ein Uw-Wert bis 0,67 W/m²K möglich sein.

Als Alternative entwickelte Inoutic weitere passivhaustaugliche Profile mit einem Uw-Wert von 0,8 W/m²K, die bei einem Einsatz von hochwertigen Isoliergläsern mit wenigen Dämmelementen oder ganz ohne zusätzliche Dämmung auskommen.

Kneer-Südfenster hat seine Produktpalette an Passivhaus-tauglichen Fenstern ebenfalls erweitert. Im oberen Preissegment sind die Aluminium-Holzfenster AHF 115 Passiv angesiedelt. Sie sind innen aus Holz und außen aus Aluminium. Das macht sie pflegeleichter als reine Holzfenster. Durch ein spezielles Holzprofil erreichen sie U-Werte, die sogar unter dem für Passivhausfenster vorgeschriebenen Wert liegen.

Ein reines Holzfenster ist das HF 90 mit Dreifachverglasung, hochwärmedämmendem Fensterrahmen und zwei Dichtungsebenen. Der Fensteraufbau verhindert Kälteausstrahlung und Kälteabfall an der Glasinnenfläche. Durch verdeckt liegende Beschläge wird die Innenansicht nicht mehr durch unschöne Beschlagteile gestört. Preisgünstiger, aber ebenfalls auf Passivhausniveau sind die Kunststoff-Fenster KF 814 SWD. Bereits in der Standardausführung erreichen sie U-Werte von 1,0 bis 0,8 W/m²K. Für Dämmwerte unter 0,8 W/m²K sorgen Dämmstreifen aus Neopor, die in die Luftkammern eingeschoben werden. Solche Dämmkerne sind bei zahlreichen Herstellern zu haben.

Befürchtungen, dass durch einen Wegfall der Stahlarmierung in den Fensterrahmen die Einbruchsicherheit leiden könnte, hat der TÜV Süd für das vollarmierte Fensterprofilsystem Geneo von Rehau widerlegt. Es hat im Sicherheitstest genauso gut abgeschnitten wie stahlverstärkte PVC-Fensterprofilsysteme.

Ein kompletter Überblick über Produkte, die vom Passivhaus Institut zertifiziert sind, steht auf der Homepage des Instituts. Es erreichen jedoch auch Fenster ohne Zertifikat die in Passivhäusern geforderten U-Werte. pgl

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