Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Design und Energiegewinnung spielen größere Rolle

Mehr als U-Wert-Ralley bei den Fensterbauern

Design war einer der Schwerpunkte bei neuen Fenstern. Bild: Grund-Ludwig

U-Werte sind bei Fenstern nicht mehr alles: Design, Energiebilanz und Handhabung gewinnen wieder mehr Bedeutung.

Gute U-Werte sind bei Fenstern wichtig, aber nicht allein. Design, einfache Handhabung und Nutzung der solaren Gewinne haben Hersteller von Fenstern bei den Präsentationen ihrer Innovationen auf der Bau 2011 in den Mittelpunkt gestellt.

Roto hat seine Designo M8 Maß-Renovierungsfenster in den Fokus der Messepräsentation gerückt. "Wir können die Produkte innerhalb acht Tagen vom Aufriß bis zum Einbau fertigstellen" versprach Geschäftsführer Erich Rosenkranz bei der Produktpräsentation. Das Produkt wird auf Wunsch inklusive Rollladen, Rollo oder Faltstore geliefert. Zu sehen war außerdem die zweite Generation des Roto Sunroof, der Kombination aus Solarthermie, Fenster und Fotovoltaik-Elementen. "Es wird in 20 Jahren nicht mehr viele Dächer geben, die Ziegel haben", prognostizierte Rosenkranz. Derzeit seien die Handwerker in diesem Bereich noch zurückhaltend, man wolle aber Überzeugungsarbeit leisten, so Rosenkranz weiter.

Internorm hat seine Produktpalette um die Fenstersysteme Thermo passiv und Thermo design erweitert und stellte ein neues Glas für seine Produkte vor, das den Energieertrag erhöhen soll. Das Glas von Saint-Gobain würde exklusiv für Internorm-Fenster verwendet, so Geschäftsführer Christian Klinger. Der solare Energiegewinn erhöhe sich damit um 20 Prozent.

Die Fenster der Reihe Thermo passiv bringen es auf einen Wärmedämmwert von 0,69 w/m2K und ermöglichen eine rahmenlose Architektur mit dreiseitiger Überdämmung bei Ansichtsbreiten bis 87 Millimeter. Klinger betonte, man wolle mit den neuen Produkten das klassische Vertriebsgebiet im Süden der Bundesrepublik ausweiten und auch in den Norden der Bundesrepublik vorstoßen. 

Gleichzeitig erklärte Klinger, dass Fenster in Zukunft mehr Funktionen integrieren müssen. Sein Unternehmen arbeite deshalb auch an Produkten mit integrierter Lüftung. Dazu arbeite man bereits mit einem Partnerunternehmen zusammen. Einen Zeitpunkt für die Vorstellung konkreter Produkte wollte Klinger nicht nennen.

Im Mittelpunkt des Messeauftritts von Velux standen Dachfenster, die Regengeräusche besser abblocken, ein Rauch- und Wärmeabzugsfenster für das Flachdach sowie die Design-Rollos von Karim Rashid. Vorgestellt hat Velux außerdem eine Studie zum Energieertrag von Fenstern. Sie belegt, dass eine reine Betrachtung der Dämmwerte bei Fenstern nicht immer der richtige Weg ist.

Variotec stellt passivhaustaugliche Fenster vor, die sich als Teil einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage automatisch öffnen, wenn ein Gebäude brennt. Sie sind vor allem für öffentliche Gebäude gedacht. "Ab 2015 müssen voraussichtlich öffentliche Gebäude im Passivhausstandard saniert beziehungsweise neu gebaut werden", so Variotec-Bereichsleiter Jürgen Eberlein. Fenster, die als natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte dienen sollten dann auch im Passivhaus-Standard vorliegen.

Eine neue Fensterserie hat in München auch Wicona gezeigt. Mit den Produkten der Reine Wicline evo erfüllt das Unternehmen die Anforderungen des Schweizer Standards Minergie P und hat als erstes Metallfenster das Zertifikat dafür erhalten. Das Fenster verfügt außerdem über Falzlüfter, die sich mit einem CO2-Sensor koppeln lassen.

Von unserer Redakteurin Pia Grund-Ludwig

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