Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Ende des großen Vorhabens nach nur vier Monaten

Kofler gibt seinen Energiesparclub auf

Erst vor vier Monaten ist der Kofler Energiesparclub gestartet, jetzt ist Schluss. Das Unternehmen stellt das Angebot mit sofortiger Wirkung ein.

Georg Kofler, der Chef von Kofler Energies, ist ein Freund großer Worte. Sein Energies Club sollte nach seinen Vorstellungen so etwas wie der ADAC der Energiesparer werden. Er versprach "ein Ende des Preisdiktats durch die Energiekonzerne". Das Konzept klang vielversprechend: Kunden sollten einen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 75 Euro bezahlen und bekamen dafür Energieeinsparungen zugesagt, die ein Vielfaches dessen betragen sollten. 1.000 Euro in zwei Jahren seien möglich, so Aussagen des Unternehmens. Damit hat Kofler sich aber übernommen. Nach knapp vier Monaten musste der Club schließen, die Versprechungen waren nicht auf fruchtbaren Boden gestoßen. 100 Millionen Euro hat Kofler nach Angaben der Financial Times Deutschland in das Projekt gesteckt.

Die Gründe für das Scheitern des ambitionierten Vorhabens sind vielfältig. Zum einen ist die Konkurrenz bei Angeboten zum Energiesparen enorm. Auch die anderen Energieversorger haben das Thema für sich entdeckt. Private Institutionen, Energieberater, Klimaagenturen und Verbraucherschützer bieten entsprechende Beratung qualifiziert an. Zum zweiten sind die Verbraucherinnen und Verbraucher verunsichert und anscheinend nicht bereit, Versprechen neuer Akteure zu vertrauen. Sie wollen häufig nicht nur Energieeffizienz realisieren, sondern auch CO2 sparen und ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern. Wie das bei Koflers Energiesparclub funktionieren sollte war unklar. Und drittens fehlte letztendlich die Präsenz vor Ort, die zur Vertrauensbildung bei einem solchen Club notwendig ist.

Besonders die Energieberaterverbände dürften nicht besonders traurig sein über Koflers Ausstieg aus dem Privatkundengeschäft. Kofler Energies hatte unter anderem gemeinsam mit Tchibo Energieberatung und Energieausweise angeboten, aus Sicht der Energieberater zu Dumpingpreisen.

Dennoch wird Energieeffizienz ein umsatzträchtiges Thema bleiben. Die Unternehmensberatung Roland Berger gibt das Marktvolumen für Energieeffizienz allein in Deutschland mit 70 Milliarden Euro an. Aktiv ist Kofler Energies auch in der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz. Was der Ausstieg aus dem Energies Club für Koflers Engagement dort bedeutet ist derzeit noch unklar. bba

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