Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Antrag soll Bauen mit Holz voranbringen

Grüne wollen Förderprogramm "Effizienzhaus Nature+"

Mehr Häuser mit nachwachsenden Rohstoffen fordert Bündnis 90 / Die Grünen. © Shaktihaus

Bündnis 90 / Die Grünen fordert einen stärkeren Fokus auf das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen.

Bündnis 90 / Die Grünen hat in einem Antrag einen stärkeren Fokus auf das Bauen mit Holz und die Verwendung von Holzprodukten als Dämmstoffen gefordert. Es solle auch einen KfW-Standard geben, der das Bauen mit nachwachsenden Baustoffen in den Fokus nimmt.

Die Fraktion schlägt ein Modellprogramm für ökologische Baustoffe mit einem Volumen in Höhe von 20 Millionen Euro vor. Bei den Programmen der KfW-Bankengruppe für Neubau und Sanierung soll die Verwendung von kohlenstoffspeichernden Baumaterialien auf Grundlage nachwachsender Rohstoffe stärker unterstützt werden, beispielsweise in Form eines Standards "Effizienzhaus Nature+" der KfW Bankengruppe.

Der Antrag schlägt außerdem vor, bei der Betrachtung der Energiebilanz eines Gebäudes den Lebenszyklus der Baustoffe mit zu betrachten. Die erste Maßnahme dazu wäre die Einführung von Standards für den Energiebedarf zur Herstellung von Baustoffen, die den gesamten Lebenszyklus der Baustoffe inklusive Herstellung und Entsorgung umfassen. Auch bei Energieausweisen für Gebäude soll über die Angabe des Energiebedarfs hinaus eine Nachhaltigkeitsbewertung eingeführt werden, die auch den Energiebedarf für Erstellung und Abbruch der Gebäude sowie durch die Herstellung und Entsorgung der Baustoffe erfasst. Bei der Novellierung der Energieeinspar-Verordnung sollen die Umweltauswirkungen zur Bereitstellung der sogenannten Grauen Energie bei der Herstellung von Bau- und Dämmstoffen mit berücksichtigt werden.

Der Antrag fordert weiter, dass Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen bei brandschutztechnischen Anforderungen gegenüber konventionellen Baustoffen in ihrer, an den Schutzzielen ausgerichteten Leistungsfähigkeit nicht benachteiligt werden. Worauf das abzielt bleibt unklar, um eine Reduzierung der Brandschutzanforderungen kann es nicht gehen. 

Die Initiative schlägt die Entwicklung einer einheitlichen Zertifizierung von ökologischen Baustoffen und  Gebäuden vor. Worauf das abzielt bleibt allerdings unklar, denn Zertifikate, die Gebäude und auch ökologische Baustoffe bewerten gibt es bereits. 

Die Fraktion schlägt außerdem eine Selbstverpflichtung des Bundes vor. Er soll bei allen zukünftigen Neubauvorhaben für mindestens 20 Prozent der konstruktiv beziehungsweise wärmeschutztechnisch notwendigen Bauteile Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen einsetzen. Die Subventionierung petrochemischer Kunststoffe und CO2-intensiver Baustoffe solle abgebaut werden, indem die Steuerbefreiung für die stoffliche Nutzung von Erdöl abgeschafft wird. Außerdem sollen Energie- und Stromsteuersubventionen für die energieintensive Herstellung von Baustoffen wie Zement und Keramik nur gewährt werden, wenn die Produktion ansonsten nachweislich von der Verlegung ins weniger stark regulierte Ausland bedroht wäre und die Umsetzung von Enerergieeffizienzmaßnahmen nachgewiesen werden können.

Vorgesehen ist im Antrag weiter eine Stärkung der Forschung im Bereich ökologischer Baustoffe. Der Aspekt Wohngesundheit und Schadstoffemissionen im Wohnbereich soll im Rahmen der Ressortforschung stärker berücksichtigt  und verstärkt Maßnahmen zur Reduktion von Schadstoffemissionen im Wohnbereich entwickelt werden. Gefordert wird zudem ein Förderprogramm zur Finanzierung von Luftschadstoffmessungen und notwendigen Schadstoffsanierungen im Gebäudebestand begleitend zur energetischen Sanierung aufzulegen.

Der Antrag schlägt außerdem eine Intensivierung der Aus- und Weiterbildung durch entsprechende Module in den Bauberufen und im Architektur- und Bauingenieur-Studium vor sowie eine entsprechende Qualifizierung von Energieberaterinnen und -beratern voranzubringen, zum Beispiel durch ein zusätzliches Weiterbildungsmodul als Voraussetzung für die Energieeffizienz-Expertenliste der DENA.

Insgesamt übernimmt der Antrag die Argumentation der Holzbranche weitgehend. Probleme wie die Verwendung von Klebern und Bindemitteln, die in Holz vorkommen und ein Recycling von Bauholz verhindern oder die Debatte um giftige Brandschutzmittel in Holz wird nur am Rande aufgegriffen. pgl

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