Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Fenstertage beleuchten Auswirkungen der EnEV für die Fassade

EnEV-Software rechnet nicht immer sauber

Planer müssen mit der EnEV 2009 mehr rechnen. Bild: Sterzl/pixelio

Die Rosenheimer Fenstertage liegen dieses Jahr genau richtig für eine spannende Debatte: Wie wirkt sich die Energieeinsparverordnung, die am 1. Oktober 2009 in Kraft tritt, auf Fenster, Glas und Fassade aus? Professor Elmar Junker wird dieses Thema in einem Vortrag behandeln.

Junker verweist inbesondere darauf, dass die Grundlagen für die Berechnung der Anforderungen durch die Novellierung der Energieeinsparverordnung, die EnEV 2009, deutlich schwieriger geworden sind. Bislang war die Komplexität auch mit einem Taschenrechner abzubilden, sagt Junker, nun brauchen Planer und Architekten dazu auf jeden Fall aufwändige Softwareprogramme. Das freut zwar die Programmanbieter, sorgt aber nicht unbedingt für wirkliche Transparenz. Bislang liefere die Software teilweise weit abweichende Ergebnisse, sagt Junker und beruft sich dabei auf eine Untersuchung von Klaus Fehlauer, die Anfang 2009 veröffentlicht worden ist.

Junker verweist inbesondere darauf, dass weitere Verschärfungen schon in der Schublade liegen. Für 2012 habe das Bundesumweltministerium die nächste Runde mit um 30 Prozent reduzierten Wärmeverlustwerten angekündigt, sagt Junker.

Generell, so Junker weiter, sei die EnEV 2009 für die Fenster- und Glasindustrie vorteilhaft, da mehr hochwertige und damit teurere Verglasungen mit einem niedrigeren U-Wert zum Einsatz kommen. Gleichzeitig führe aber die Nebenanforderung, die den zugelassenen Transmissionswärmeverlust regelt, zu rigiden Gesamtwerten. Eine Konsequenz könne dann wiederum sein, dass die Fensterflächen kleiner werden, um die Gesamtnorm zu erreichen. Generell werden für komplette Fenster und Fenstertüren künftig U-Werte von 1,3 W/m2K verlangt, bei Dachflächenfenstern sind es 1,4 W/m2K.

Für die Novelle der EnEV im Jahre 2012 meldet Junker bereits Verbesserungswünsche aus Sicht der Fensterbranche an. So müssten die solaren Gewinne ebenso berücksichtigt werden wie der aus hohen Ug-Werten resultierende mögliche Kühlbedarf. Glas mit einem hohen Ug-Wert lässt viel Licht durch: Das ist einerseits erwünscht, um Strom für Beleuchtung zu sparen. Es erhöht aber auch den Hitzeeintrag. pgl

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.