Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Mitgliedsländer haben bei "Nahezu-Null-Emissionhäusern" Spielraum

Brüssel legt Papier zur Gebäudesanierung vor

Ein Papier der European Climate Foundation zeigt auf, mit welchen Maßnahmen die Klimaziele der EU bis zum Ende des Jahrzehnts erreicht werden können.

Die European Climate Foundation hat einen knapp 170-seitigen Bericht vorgelegt, der auf Basis der Ergebnisse unterschiedlicher Forschungsinsitute präzisiert, mit welchen Maßnahmen die Klimaziele der EU bis zum Ende dieses Jahrzehnts erreicht werden können. Ähnlich wie im von der Bundesregierung vorgestellten Entwurf des Klimakonzepts geht es auch im Brüsseler Papier darum, welchen Beitrag die Gebäudesanierung und Energiesparpotenziale in der Heizung leisten müssen, um die Klimaziele zu erreichen.

Eine zentrale Rolle im Papier nimmt die Europäische Gebäuderichtlinie ein, die im November 2009 verabschiedet worden ist. Diese sieht vor, dass von 2019 an in den Mitgliedsstaaten neue Gebäude, die der öffentlichen Hand gehören oder die diese nutzt, Nahezu-Nullenergiegebäude sein müssen. Ab 2021 soll das generell gelten. Die Mitgliedsstaaten sind derzeit in der Pflicht, nationale Pläne zu erarbeiten in denen steht,wie sie die Zahl der Nahezu-Nullenergiegebäude erhöhen wollen. Dabei besteht aber Spielraum: Was genau ein solches Nahezu-Nullenergiehaus ist können die Mitliedsstaaten definieren, das kann lokale Gegebenheiten berücksichtigen. In Deutschland soll die Gebäuderichtlinie mit der nächsten Stufe der Energieeinsparverordnung, der EnEV 2012, durchgesetzt werden. Die Vorbereitungen dazu laufen.

Gleichzeitig fordern die Wissenschaftler, dass bei "umfassenden Renovierungsprojekten" die Energiebilanz verbessert werden solle, aber auch das bedarf noch einer Konretisierung in den einzelnen Staaten. Vor allem diese Einbeziehung der Gebäudesubstanz in die Forderungen nach Null-Energie-Häusern hat bereits im Vorfeld für Widerstand gesorgt.

Gefordert wird in dem Papier auch die Einführung von Energieausweisen. Die müsste es eigentlich auch schon nach der vorherigen Gebäuderichtlinie geben, "aber die Durchsetzung dieser Forderung war nicht zufriedenstellend", heißt es in dem Bericht. Künftig solle die Angabe der Energieeffizienz zudem nicht nur bei Mieter- oder Besitzerwechsel angezeigt werden, sondern  bereits in Inseraten, in denen Immobilien zu Miete oder Kauf angeboten werden.

Für die privaten Haushalte in Deutschland liegen derweil Zahlen der AG Energiebilanzen zur Entwicklung der Energieeffizienz für die letzten 20 Jahre vor. Danach liegt der Verbrauch an Brennstoff und Fernwärme mittlerweile bei zirka 41 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr. Vor 20 Jahren waren es noch fast 43 Kilowattstunden. Das entspricht einer Reduzierung von knapp einem Prozent pro Jahr. pgl

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