Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Vor allem Gebäude aus den 1950er bis 1980er Jahren sind betroffen

Bei Sanierung ist Vorsicht vor Asbest ratsam

Dagmar Wolf stellte beim Herbstforum Materialien vor, die Schadstoffe enthalten können. © P. Grund-Ludwig

Alte Baustoffe, die Schadstoffe wie Asbest, PCB oder Teer enthalten stellte Dagmar Wolf beim Herbstforum von Zukunft Altbau vor.

Bei der energetischen Sanierung haben es Handwerker häufig mit Baumaterialien aus den 1950er bis 1980er Jahren zu tun. "Das war eine Hochphase alter Schadstoffe", erklärte Dagmar Wolf, Sachverständige für Schadstoffe in Innenräumen und an Gebäuden bei Smoltczyk & Partner GmbH auf dem Herbstforum von "Zukunft Altbau" in Stuttgart.

Sie stellte zahlreiche Materialien und Materialkombinationen vor, bei denen Vorsicht geboten ist. An erster Stelle steht Asbest, dessen Verwendung zunächst 1979 in schwach gebundenen Anwendungen und ab 1993 komplett verboten wurde. Verbaut wurde Asbest in Form von Mineralfasern, aber in vielfältigen Formen. Die Verwendung von Pappe, etwa an alten Rohren in Kombination mit Dämmungsmaterialien sei häufig ein Hinweis auf Asbest, sagte Wolf. Das gelte auch für Leitungsdämmungen aus Kieselgur oder für Bodenbeläge wie Stragula. Die Verwendung von Asbest müsse hier in Betracht gezogen werden. 25 Prozent der vor 1995 errichteten Gebäude enthalten Putz- oder Spachtelmassen mit Asbest, nannte Wolf Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.

Auch Fliesen seien teilweise aus Asbestzement. "Wenn sie nicht beschädigt sind, kann man sie belassen", so Wolf. Verbaut wurde Asbest außerdem in Eternit-Wellplatten von außen. Er war aber teilweise auch in Fliesenklebern und Bitumenabdichtungen in Dächern enthalten.

Bei künstlichen Mineralfasern komme es darauf an, wann diese eingebaut wurden. Erfolgte ein Einbau vor dem Jahr 1996, dann seien bei der Sanierung besondere Schutzmaßnahmen erforderlich. Bei einer Sanierung von Gebäuden die nach dem Jahr 2000 errichtet wurden sei man auf der sicheren Seite. Auch bestehe kein Handlungsbedarf, wenn die Produkte gut und beschädigungsfrei eingebaut seien.

PCB ist seit 1989 verboten, wurde hauptsächlich bis in die 1980er Jahre verwendet. Zum Einsatz kam es unter anderem bei dauerelastischen Fugen, aber auch bei Lackfraben im unteren Gebäudebereich.

Auch Produkte mit PAK oder Teer sind mittlerweile verboten. Sie wurden unter anderem in Gussasphalt vewendet. pgl

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.