Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Wohnungsbau ist Wachstumslokomotive

Baubranche legt mehr zu als erwartet

Der Umsatz im Baugewerbe wird 2011 um fast sieben Prozent wachsen und damit deutlich stärker als noch im Mai angenommen.

"Der Umsatz im Bauhauptgewerbe wird 2011 insgesamt 87,5 Milliarden Euro erreichen und damit um 6,8 Prozent zulegen", berichtet der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Hans-Hartwig Loewenstein. Damit korrigiert der Verband seine eigene Prognose vom Mai 2011 nach oben, in der er noch von zwei Prozent Umsatzwachstum ausging. Die Aufwärtskorrektur sei insbesondere der stetig guten Entwicklung im Wohnungsbau wie auch der dynamischen Zunahme im Wirtschaftsbau zuzuschreiben. Allein der öffentliche Bau enttäusche, werde aber nicht wie ursprünglich befürchtet unter  das Vorjahresniveau fallen. "Daher können wir auch das Beschäftigungsniveau von 2010 mit 715.000 Beschäftigen halten", so Loewenstein.

Die beste Entwicklung ist im Wohnungsbau zu verzeichnen: Bis Juni 2011 wurden laut ZDB gut 21.000 Wohnungen in Neubauten mehr genehmigt als vor Jahresfrist (+29 Prozent). Bemessen in Baukosten liegt das Plus für Neu- und Umbauten ebenfalls bei 29 Prozent. Der Schub bei den Baugenehmigungen setzt sich mit plus 26,5 Prozent in den Auftragseingängen fort. Damit wuchs der Umsatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 19 Prozent. "Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine Umsatzsteigerung von 11 Prozent im Wohnungsbau in diesem Jahr."

Trotz der guten Aussichten bei Neubauten gelte es, die politischen Rahmenbedingungen vernünftig zu gestalten, stellte der Verband klar. "Dazu gehört unter anderem die Fortschreibung des KfW-Förderprogramms 'Altersgerechtes Umbauen' in Höhe von 100 Millionen Euro jährlich, aber auch die Erhöhung der Abschreibungen im Mietwohnungsbau von zwei auf vier Prozent sowie die Einführung der steuerlichen Förderung für die energetische Gebäudesanierung", sagte Loewenstein.

Auch die bisherige Entwicklung im Wirtschaftsbau ist dem ZDB zufolge überraschend positiv verlaufen: Daher erwartet das deutsche Baugewerbe eine Umsatzsteigerung in dieser Bausparte von 9 Prozent. Darauf wiesen ähnlich wie im Wohnungsbau Baugenehmigungen und Auftragseingänge hin. Die gute konjunkturelle Entwicklung schlage sich in allen Gebäudeklassen nieder: bei Fabrikgebäuden, Lagergebäuden und Bürogebäuden.

Sorgenkind der Entwicklung ist einzig der öffentliche Bau: Hier liegen die Baugenehmigungen (bemessen in Baukosten) per Juni 2011 um 22 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Insgesamt erwartet der ZDB im öffentlichen Bau nur eine Stabilisierung der Umsätze (+0,4 Prozent).

Quelle: ZDB / bba

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.