Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Investitionen nicht in Steine, sondern in die Bewohner

Wettbewerb zeichnet Sanierung im Märkischen Viertel aus

Modernisierung wertet das Märkische Viertel auf. © Gesobau

Das Bundesbauministerium hat fünf Großwohnsiedlungen für vorbildliche Konzepte zur Gestaltung der Quartiere ausgezeichnet. Einer der Bausteine, der dabei eine Rolle gespielt hat waren Konzepte zur Energieeffizienz bei der Sanierung des Bestands.

Die Berliner Gesobau hat für die Sanierung ihrer Bestände im Märkischen Viertel einen Preis bekommen. 15.000 Wohnungen hat die Gesellschaft in ihrem Bestand, mit zum großen Teil hohen Betriebskosten aufgrund der alten Bausubstanz. Im September 2008 fiel der Startschuss für eine Generalüberholung im Märkischen Viertel.

In 550 Wohnungen wurde in einem Pilotprojekt in der Eichhorster Straße zunächst das Vorgehen ausprobiert. Ziel ist es, die Sanierung im bewohnten Zustand zu realisieren, "zwei bis drei Wochen dauert die Sanierung in den Wohnungen selbst", so Kirsten Huthmann, Leiterin Unternehmenskommunikation und Marketing der Gesobau. In dieser Zeit kommen unter anderem auch neue Bäder in die Wohnungen sowie Wasseruhren. "Bislang wurden die Kosten umgelegt, in Zukunft wollen wir verbrauchsabhängig ablesen können und damit einen Umdenkprozess anstoßen", meint Huthmann.

440 Millionen Euro sollen bis 2015 in die Sanierung fließen. Ziel ist es, Verbräuche zu ermöglichen, die 30 Prozent unter den aktuellen Vorschriften der Energieeinsparverordnung für Neubauten liegen.

Die Sanierung soll "annähernd Warmmietenneutral" für die Mieter erfolgen. Das bedeutet, dass die Kaltmiete von bislang 4,02 Euro auf 5,11 Euro pro Quadratmeter steigt. Die Betriebskosten sollen aber von 3,51 Euro auf 2,73 Euro sinken. Das entspräche einer Mietkostensteigerung von zirka 4 Prozent. Einwände gebe es nicht in erster Linie gegen die steigenden Grundmieten, sondern gegen die Belastungen durch den Bau.

Die Energieversorgung erfolgt über Fernwärme und ein Fernheizkraftwerk. Betreiber ist Vattenfall. Das Unternehmen überlegt derzeit, ein Biomassekraftwerk zu bauen. Das soll den CO2-Ausstoß, den die sanierte Siedlung im Märkischen Viertel verursacht, noch weiter senken. "Dadurch können wir als Siedlung CO2-frei werden", sagt Huthmann.

Wichtig ist Huthmann aber, dass "wir nicht nur in Stein investieren." Integration und Sozialmanagement sind Themen, die mindestens gleichwertig zur Gestaltung des Viertels gehören. "Das hat bei der Verleihung des Preises eine Rolle gespeilt", weiß Huthmann. Außerdem basiere das Konzept nicht auf Luftnummern, an vielen Stellen sei es bereits umgesetzt. pgl

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