Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Thermisch aktivierte Betondecken sind im Kommen

Streifenabsorber in Betondecken verbessern Raumakustik

Genaue Planung ist wichtig, denn die Streifenabsorber sind später sichtbar. © Innogration

Neuartige Schallabsorber in thermoaktiven Bauteilen reduzieren die Lärmbelastung.

Immer häufiger werden thermoaktive Bauteile eingesetzt, vor allem in Büro- und Verwaltungsgebäuden, zunehmend aber auch im Wohnbau. Der Grund liegt nicht zuletzt in ihrer energieeffizienten Wirkungsweise, die sich die großen Übertragungsflächen von Wänden, Decken oder Böden zunutze macht. Doch aktivierte Betonbauteile haben einen Nachteil: sie beeinträchtigen die Akustik eines Raumes. Hier setzen die patentierten metallischen Streifenabsorber des Unternehmens Innogration an. Sie erhöhen die Schallreflexion freier und glatter Deckenoberflächen und reduzieren so den Lärmpegel im Raum. Gleichzeitig gewährleisten die Absorber des Herstellers multifunktionaler Deckenelemente die volle energetische Leistungsfähigkeit der Bauteile.

"Betondecken verfügen über eine sogenannte schallharte Oberfläche, welche die Schallwellen nicht bricht, sondern in vollem Umfang reflektiert. Um den Schall zu reduzieren, ist der Einsatz von porösen Materialien oder großformatigen Hohlräumen notwendig – beispielsweise abgehängte Decken. Diese sind jedoch schlechte Wärmeleiter und beeinträchtigen somit die Leistungsfähigkeit eines thermisch aktivierten Bauteils nachhaltig", beschreibt Innogration-Geschäftsführer Thomas Friedrich die bauphysikalische Herausforderung, die es mit der Entwicklung der Streifenabsorber zu meistern galt.

Messtechnische Versuche des Fraunhofer-Institutes für Bauphysik (Stuttgart) zeigen: Bereits eine Belegungsfläche von 15 bis 20 Prozent reicht aus, um den Lärmpegel im Raum um bis zu 75 Prozent zu reduzieren. Zum Einsatz kommen die Streifenabsorber in Beton-Fertigteildecken, die Innogration unter dem Namen "Ceiltec" vertreibt. Diese Teile beinhalten sowohl die technische Gebäudeausrüstung als auch  Heiz-, Kühl- und Belüftungssysteme.

Das System besteht aus mehreren optimal aufeinander abgestimmten Komponenten: Ein speziell entwickelter Schalungskörper wird werkseitig im Deckenelement integriert und ermöglicht eine präzise und scharfkantige Ausführung der Deckenaussparung. Diese verfügt über Haltebleche, an denen der Metallabsorber bündig mit der Deckenunterkante montiert wird. Die Aussparung ist zusätzlich mit einem weichen Dämmmaterial aus Mineralwolle gefüllt, das die Schallreduktionen bewirkt.

Die Absorber passen sich nahtlos in die Schalungskörper aus Beton ein. Die wasserführenden Rohrleitungen befinden sich dabei in unmittelbarer Nähe zu den Aussparungen im massiven Beton. Dank ihrer guten Wärmeleitfähigkeit und der sehr geringen Breite sind die Absorber in der Lage, den Energieübertrag der Decke unvermindert zu gewährleisten. Die seitlichen Flanken des metallischen Absorbers stehen dabei mit dem energieübertragenden Beton in direkter Verbindung, leiten die Wärme und schließen dadurch die Lücke in der Übertragung. So gewährleistet das System, dass die volle Deckenoberfläche zur unverminderten Energieabgabe zur Verfügung steht. Gleichzeitig reduziert der integrierte Dämmstoff die Reflexion der Schallwellen und verringert somit die Geräuschkulisse im Raum.

Die geringe Baugröße der Absorber erfordert eine genaue Planung und Abstimmung des Verlaufs von Aussparung, Rohrleitungen sowie Bewehrung, die nur im Rahmen der industrialisierten Werksfertigung gewährleistet werden kann. Auch ästhetische Gesichtspunkte spielen dabei eine Rolle, schließlich sind die Absorber später in ihrer Anordnung sichtbar. Derart vorgefertigt, lassen sich die Metallabsorber einfach vor Ort in die Aussparungen montieren. Sie schließen flächenbündig mit der Deckenoberfläche ab und bieten somit ein homogenes Erscheinungsbild. Darüber hinaus kann Innogration die Absorber auch in vorgefertigte Betonwände integrieren. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Decke beispielsweise durch ein integriertes Glasdach für derartige schallabsorbierende Maßnahmen nicht zur Verfügung steht.

Quelle: Innogration / sth

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