Vergleich der Nachfrage für 2012 und 2013 liegt vor

Sanierungsindex DESAX sorgt für Transparenz

Der DESAX liefert Quartalszahlen zur Gebäudesanierung. © EnBauSa.de

Das Online-Magazin zum energetischen Bauen und Sanieren EnBauSa.de und das Portal Dämmen und Sanieren starten zur Fachmesse Dach und Holz den Sanierungsindex DESAX.

Das Online-Magazin zum energetischen Bauen und Sanieren EnBauSa.de und das Portal Dämmen und Sanieren starten zur Fachmesse Dach und Holz den Deutschen Sanierungsindex DESAX. Der Index gibt in Zukunft jedes Quartal einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Sanierungsanfragen in den Bereichen Fenster, Heizung, Dach und Dämmung. Monatliche Einschätzungen zu einzelnen Segmenten ergänzen den Index. Basis sind die Sanierungsanfragen, die bei der Deutschen Auftragsagentur (DAA) eingehen.

Bislang gibt es in Deutschland keine Quartalszahlen, die das Interesse an Sanierung in einzelnen Segmenten zeitnah abbilden. Die beiden Redaktionen wollen mit dem DESAX für mehr und zügigere Transparenz im Sanierungsmarkt sorgen. "Bislang war es schwierig, während des Jahres abzuschätzen, wie sich die Sanierungszahlen entwickeln. Da wird der DESAX wichtige Hinweise geben", ist EnBauSa.de-Geschäftsführerin Silke Thole sicher. "Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit EnBauSa.de den DESAX herausgeben zu dürfen. Wir sind gespannt wie sich die gesetzgeberischen Neuordnungen, wie zum Beispiel der EnEV, oder das sich dynamisch verändernde wirtschaftliche Umfeld des energetischen Sanierungsbereiches im DESAX abbilden", so Robert Doelling von der DAA zum Start des Projekts.

Zum Start gibt es DESAX-Zahlen, die die Jahre 2012 und 2013 vergleichen. Basis für die Berechnung ist das Jahr 2012. Sind die Werte über 100, liegt die Zahl der Sanierungsanfragen über dem Durchschnitt von 2012. Sind sie unter 100, liegt sie darunter.

Beim Vergleich der Zahlen von 2012 und 2013 lassen sich mit dem Index einige spannende Unterschiede erkennen. 2012 verlaufen die Entwicklungen in den drei Segmenten ziemlich parallel. 2013 gab es dagegen im Herbst eine deutliche Spitze bei Heizungen, die sich so in anderen Segmenten nicht abzeichnet. Da es kein Auf und Ab bei den Förderkonditionen gab wie in den Jahren zuvor lässt sich nur vermuten, dass der kurze Wintereinbruch im Oktober 2013 die Hausbesitzer veranlasst hat, sich Angebote für eine neue Heizung vor dem Winter einzuholen. Zur Zurückhaltung bei Dach und Dämmung könnte die anhaltende kritische Debatte um Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle, insbesondere zum Thema WDVS beigetragen haben.

Die Nachfrage nach Sanierungen an der Gebäudehülle, also die Segmente Dach und Dämmung sowie Fenster, bewegen sich außerdem in beiden bislang vorliegenden Jahren nahezu im Gleichklang. Bei den Fenstern klettert die Kurve kaum einmal über die 100er-Marke. Das bedeutet, dass die Nachfrage nach Angeboten 2013 nicht über der des Vorjahres lag. Das belegen auch die Zahlen des Branchenverbands Fenster und Fassade. "Der Fensterabsatz in Deutschland wird 2013 nach aktuellen Einschätzungen mit +0,9 Prozent geringfügig steigen", lautete Ende 2013 die Einschätzung. Für 2014 sei mit einem prozentualen Zuwachs von rund 5,7 Prozent zu rechnen, heißt es. Das wird sich im DESAX spätestens zur Jahresmitte zeigen. Einen ersten Hinweis könnten die Zahlen für die beiden oft anfragestarken Monate Januar und Februar liefern, die Anfang März vorliegen werden.

Die Nachfragekurven nach Heizungen weichen von den anderen Segmenten teilweise deutlich nach oben und unten ab und zeigen andere Verläufe. Sie schwanken zudem stärker als die Nachfrage nach Maßnahmen an der Gebäudehülle. Der Branchenverband BDH hat 2013 ein leichtes Umsatzplus von Heizungen in Höhe von 6 Prozent gemeldet, das spiegelt sich im Index in einer gegenüber 2012 nach oben verschobenen Nachfragekurve wieder. Die 2012 erkennbare sommerliche Nachfragedelle von April bis September fiel 2013 deutlich geringer aus.

Die Branche reagiert bereits zum Start äußerst positiv auf den DESAX. "Die Dämmstoffindustrie begrüßt den ersten gewerkeübergreifenden Sanierungsindex Deutschlands. Unsere Branche hat jahrelang auf solch ein Instrument gewartet. Mit der regelmäßigen Veröffentlichung des Index wird ein Beitrag zur Schärfung des Bewusstseins geliefert", kommentierte Klaus Franz, Vorstandsvorsitzender des GDI. Martin Bornholdt, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz freut sich auf den DESAX: "Ein profunder Sanierungsindex ist für die Marktteilnehmer ebenso wegweisend, wie für eine faktenbasierte Politikdebatte." von Pia Grund-Ludwig

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