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10 Prozent werden auf höchste Energieffizienz getrimmt

In Innsbruck entsteht große Passivhaussiedlung

Im Lodenareal entsteht eine große Passivhaussiedlung. Bild NH Tirol

In Innsbruck entsteht derzeit die größte Passivhaussiedlung Österreichs. Die Neue Heimat Tirol (NHT) baut auf dem Lodenareal in der Inn-Schleife 354 Mietwohungen mit einer Wohnnutzfläche von insgesamt 26.000 m2. Einzug ist im Herbst 2009, Anfang Januar wurden die ersten Blower-Door-Tests zur Überprüfung der Luftdichtigkeit durchgeführt.

Für den Bauträger ist es nicht das einzige Projekt in Passivhausbauweise: Zwei weitere Anlagen sind bereits im Bau, noch 2009 soll der Startschuss für zwei weitere Bauvorhaben erfolgen.

Projektleiter Elmar Draxl hat in der Planungsphase für das Lodenareal die Kosten für ein Niedrigenergiehaus mit einem Heizenergiebedarf von 35 kWh/m2 und  einem Passivhaus verglichen. Im Passivhaus darf der Heizenergiebedarf nicht über 15 kWh/m2 liegen. Die Mehrkosten betragen nach seiner Berechnung bei einem Gesamtvolumen von 52 Millionen Euro zirka 11 Prozent. "Das sind fünf Millionen Euro, die zum großen Teil der heimischen Wirtschaft zugute kommen,“ argumentiert er. Er ist auch deswegen zu den Investitionen bereit, weil er 7 Prozent als nicht rückzahlbaren Zuschuss des Landes bekommt.

Den Energiebedarf für die Warmwasserbereitung reduziert die NHT in ihrem Neubau durch thermische Solaranlagen. Insgesamt wird eine Kollektorfläche von 1.050 m2 installiert, das sind zirka 3 m2 pro Wohnung. Draxl rechnet mit einem solaren Gewinn von zirka 376.000 Kilowattstunden pro Jahr. Die Wärme wird über einen Wärmetauscher in Pufferspeichern von 2.500 Litern gespeichert. Die Pufferspeicher sind umbaut, die Hohlräume mit Zelluloseflocken ausgeblasen, um Wärmeverluste zu verringern. Geheizt wird mit einer Pelletheizung, für Spitzenlast kann ein Gaskessel zugeschaltet werden.

Um sicherzugehen, dass die geforderten Standards eingehalten werden, haben die Tiroler zunächst eine Musterwohnung gebaut. Dort haben sie Details getestet. Sie dient dazu, die Handwerker anhand dieser Erfahrungen zu schulen und für einen einheitlich hohen Standard zu sorgen. Die Miete soll bei sieben Euro pro m2 liegen.

Aus den Erfahrungen im Lodenareal ziehen die Tiroler auch die Erfahrungen für das nächste Großprojekt. Die Unterkünfte für die Jugendolympiade, die 2012 in Innsbruck stattfinden wird, sind ebenfalls in Passivhausbauweise geplant. "Dann werden 10 Prozent unseres Gesamtbestandes Wohnungen in Passivhausbauweise sein", berichtet Draxl. pgl

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